Salzwedel (dpa/sa) – Tausende Tonnen kontaminierte Abfälle dürfen auf der Deponie in Brüchau bleiben. Dafür sei eine Zulassung erteilt worden, teilte das Landesbergamt (LAGB) mit. In der Bevölkerung nahe der Deponie in der Altmark sorgten die Pläne für Unmut.
Der Betreiber der Deponie hatte die Einkapselung des Abfalls im Oktober vergangenen Jahres beantragt, diesem Plan stimmte das Landesbergamt nun zu. Die Umsetzung soll nach Angaben des Unternehmens laut aktueller Schätzung bis zu 32 Millionen Euro kosten.
Umbau soll Langfristigkeit gewährleisten
Vorgesehen ist, dass eine dauerhafte Basisabdichtung und eine Oberflächenabdeckung errichtet werden. So solle der Abfall langfristig am Standort gesichert werden, teilte der Betreiber Neptune Energy mit. Dabei solle auch ermöglicht werden, dass Schadstoffe dauerhaft von Boden, Grundwasser und Umwelt isoliert werden.
Bürgerinitiative verärgert über Entscheidung
Die örtliche Bürgerinitiative kritisierte die Zulassung durch das Landesamt. «Das LAGB versucht sich der Situation zu entziehen», sagte Christfried Lenz von der Initiative. Dass die Entscheidung jetzt kurz vor einer geplanten Demonstration der Initiative komme, zeige auch, dass sich das Amt «unwohl in seiner Haut fühlt». Durch die Argumente und das Vorgehen des Deponiebetreibers sei das Amt zuletzt in die Bredouille geraten.
Die Diskussion um die Lagerung der Abfälle sei in der Vergangenheit demokratisch, ehrlich und transparent gewesen. Die Entscheidung des Landesbergamtes habe das nun zerstört, sagte Lenz.
Für die Zukunft sei davon auszugehen, dass das Verhältnis zwischen dem Deponiebetreiber und der Bevölkerung jetzt von Feindseligkeit geprägt sein werde. «Das ist alles eine unschöne Sache. Hier werden jetzt mehr Naturzerstörungen in Kauf genommen», sagte Lenz. Die Bürgerinitiative zählt ihm zufolge rund 80 aktive Mitglieder.
Plan soll bis 2029 umgesetzt sein
Nach Angaben des Betreibers sollen die notwendigen baulichen Maßnahmen auf der seit DDR-Zeiten existierenden Deponie bis spätestens 2029 abgeschlossen sein.
Die Anlage nahe Salzwedel entstand aus einer ehemaligen Tongrube und diente jahrzehntelang unter anderem als Ablagerungsstätte für Rückstände aus der Erdgasförderung. Zudem wurden dort Industrieabfälle und Gefahrenstoffe aus der gesamten DDR gelagert.