Schwerin (dpa/mv) – Der dem Wolf ähnelnde Goldschakal ist in den vergangenen fünf Jahren mehrfach in Mecklenburg-Vorpommern gesichtet worden. Gemeldet wurden ein bis drei Sichtungen pro Jahr, meist an der Küste, wie ein Sprecher des Umweltministeriums sagte. Allerdings werde das tatsächliche Vorkommen wegen der Unauffälligkeit der Art vermutlich unterschätzt.
Im Jahr 2023 rief die Wiener Universität für Bodenkultur (Boku University Wien) den Internationalen Tag des Schakals ins Leben. Die Forscher machen seitdem jedes Jahr am 19. April auf die Ausbreitung des Raubtiers in ganz Europa aufmerksam. Goldschakale stammen nach Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung aus Südostasien sowie Zentral-, Ost- und Südeuropa. Die ersten Tiere kamen 1997 über den Balkan, Polen und Tschechien nach Deutschland.
Keine direkte Gefahr für Mensch
Für Menschen geht nach Angaben des Wildtierbiologen und Vorstands der Stiftung, Klaus Hackländer, keine direkte Gefahr vom Goldschakal aus. Für manche Wildtiere – wie beispielsweise Bodenbrüter – könne es allerdings bedrohlich werden, wenn die Anzahl der Rudel zunehme.
So erkennt man einen Goldschakal
Ein Goldschakal ist der Stiftung zufolge kleiner als ein Wolf, aber deutlich größer als ein Fuchs. Er hat gelblich-graues Fell, das vor allem an den Beinen im Sonnenlicht golden glänzt. Begegnungen mit Goldschakalen sind selten, da sie scheu und dämmerungsaktiv sind. Die Deutsche Wildtier Stiftung empfiehlt, bei einer Sichtung ruhig zu bleiben und den Standort sowie möglichst ein Foto zu dokumentieren. Diese Daten sollten dann an das landesweite Monitoring Wolf in Mecklenburg-Vorpommern oder eine andere zuständige Stelle gemeldet werden.
Experten: Goldschakal in zehn Jahren etabliert
In fast allen deutschen Bundesländern – außer Rheinland-Pfalz, Saarland, Berlin, Bremen und Hamburg – gebe es inzwischen Nachweise von Goldschakalen, erklärt die Deutsche Wildtier Stiftung. Die Experten gehen davon aus, dass sich der Goldschakal in den kommenden zehn Jahren in Deutschland fest etablieren wird.