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Gräserallergiker müssen mit hoher Belastung rechnen

Berlin (dpa/bb) – Wegen frühsommerlicher Temperaturen und trockener Luft herrschen in Berlin derzeit gute Pollenflugbedingungen – zum Leidwesen von Allergikerinnen und Allergikern. Vor allem Menschen mit einer Gräserpollenallergie bekämen das derzeit zu spüren, erklärte Matthias Werchan von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID). «Die belastungsintensivste Zeit hat jetzt gerade begonnen, wird aber noch intensiver über die nächsten zwei, drei, vier Wochen», sagte der Landschaftsökologe der Deutschen Presse-Agentur, vorausgesetzt es bleibe trocken.

«Auch ins Stadtzentrum werden bei Wind viele Pollen aus dem Umland eingetragen und verteilen sich gut.» Allergiker müssten daher im gesamten Stadtgebiet mit Symptomen rechnen. Bei einem Ausflug ins Grüne sei die Pollenkonzentration tendenziell höher, erklärte Werchan. In Brandenburg blühten derzeit Roggen und Weizen, das dürften auch Allergiker zu spüren bekommen, die am Rande Berlins wohnten.

Dem Experten zufolge startete die Gräserpollensaison dieses Jahr ziemlich früh. Auch die Birkenpollensaison habe sehr früh begonnen und sei sehr intensiv gewesen. Fachleute beobachten, dass sich die Pollenflugzeiten wegen des Klimawandels verlängern. Mittlerweile überschneiden sich beinahe die Zeiten, in denen die letzten Pollen der Vorsaison verschwinden und die ersten der neuen Saison auftauchen. Dadurch leiden Allergiker mehr.

Menschen mit starken Symptomen rät Werchan bei hoher Pollenbelastung lieber drinnenzubleiben. Draußen würde es helfen, Maske und Sonnenbrille zu tragen. Auch Medikamente oder eine Allergen-Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, könnten helfen. Auf der Website des PID könnten sich Betroffene über die aktuelle Pollenflugvorhersage für Deutschland, aber auch speziell für Berlin informieren. Die Wissenschaftler betreiben eine Pollenflugfalle in der Innenstadt, um Pollenkonzentrationen in der Luft zu untersuchen.

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