Berlin (dpa/bb) – Mit einer Kunstinstallation vor dem Brandenburger Tor haben Mitglieder von Greenpeace auf aus ihrer Sicht mangelnde Regulierungen in der Fast-Fashion-Industrie aufmerksam gemacht. Große Rabattaktionen wie zur jährlichen «Black Week» würden die Vermüllung des Planeten durch Wegwerf-Kleidung nur weiter anheizen, wie die Sprecherin Andi Nolte erklärte.
Riesiger Rock aus Textilien von Ghanas Müllbergen
Die fünf Meter hohe Frauenskulptur der Künstlerin Emanuele Jane Morelli trägt einen Rock aus alten Textilien. Greenpeace hat diese eigenen Angaben zufolge aus Müllbergen in Ghana gesammelt. Dort führten Altkleider, auch aus Deutschland, zu einer immer größeren Umweltbelastung, hieß es weiter.
Die Organisation fordert ein «Anti-Fast-Fashion-Gesetz», wie es in Frankreich bereits existiert. Dabei wird eine Kreislaufwirtschaft durch Secondhand, Reparatur- oder Tauschsysteme gefördert, wohingegen schnelllebige Modeprodukte mit Sonderabgaben belegt werden.
Umweltagentur sieht Probleme mit Ressourcen
Rund 6,94 Millionen Tonnen Textilmüll sind einem Bericht der Europäische Umweltagentur EEA in den 27 EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2022 erzeugt worden. Das entspreche gut 16 Kilogramm pro Person. Zudem kauften die EU-Bürger immer mehr Kleidung. Der Textilkonsum bringt nach EEA-Angaben hohe Belastungen für die Umwelt und das Klima mit sich, etwa durch den Verbrauch von Materialien, Wasser und Landfläche, aber auch in Form von Emissionen, Chemikalien und Mikroplastik.