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München (dpa/lby) – In Bayern herrscht in diesen Tagen eine besonders große Waldbrandgefahr. Für gleich mehrere Regionen im Freistaat hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) für diesen Mittwoch die höchste Stufe 5 (sehr hohe Gefahr) des Waldbrandgefahrenindex ausgegeben.

Das betrifft demnach die Regionen um Messstationen in Rothenburg ob der Tauber, Schwandorf, Weidenbach-Weiherschneidbach, Regensburg, Garmisch-Partenkirchen und Wielenbach. In vielen weiteren Regionen stuft der DWD die Gefahr von Waldbränden zudem als hoch ein (Stufe 4). Auch in den kommenden Tagen bleibt die Waldbrandgefahr demnach groß.

Beobachtungsflüge aus der Luft

Deshalb stehen am Mittwoch etwa in Mittelfranken und der Oberpfalz erneut Flüge der Luftbeobachtung an, in Niederbayern sollen diese auch am Donnerstag fortgesetzt werden. Das soll helfen, Waldbrände frühzeitig zu erkennen und deren Ausbreitung möglichst zu verhindern. Am vergangenen Wochenende und bis einschließlich Montag waren aufgrund der hohen Waldbrandgefahr bereits in mehreren Regionen Bayerns Flugzeuge zu diesem Zweck unterwegs. In den Fliegern der Luftrettungsstaffel Bayern sitzen neben dem Piloten stets ein Feuerwehrmann und ein Förster.

Mahnung und Verbote von offenem Feuer

Die Behörden, etwa die Regierung von Niederbayern, mahnen in Waldgebieten zu «äußerster Vorsicht». Im Wald solle man keinesfalls mit offenem Feuer hantieren oder rauchen. Auch für Waldbesitzer, Jäger und alle, die mit Waldarbeiten zu tun hätten, gelte: kein offenes Feuer, auch nicht in einer Entfernung von weniger als 100 Metern zu einem Wald.

Die unterfränkische Stadt Lohr am Main hat gar ein amtliches Verbot von jeglichem offenen Feuer im Stadtgebiet ausgesprochen. Grund sei die bestehende akute Brandgefahr. Die Stadt will informieren, sobald das Verbot aufgehoben wird. Auch in Aschaffenburg ist offenes Feuer auf Feldern, Wiesen oder unbebauten Grundstücken von Mittwoch an verboten. Das Verbot gilt demnach für Flächen außerhalb des sogenannten bebauten Ortsgebiets und zunächst bis einschließlich 24. Juli. 

Wald südlich von Nürnberg in Flammen

Erst am Dienstag war südlich von Nürnberg ein Wald in Brand geraten. Die betroffene Fläche bei Wendelstein im Landkreis Roth bezifferte ein Sprecher der Feuerwehr nach Abschluss der Löscharbeiten mit bis zu 30.000 Quadratmetern. Einsatzkräfte hatten den Brand am Abend unter Kontrolle gebracht, bis Mittwochnachmittag waren laut dem Sprecher auch alle noch vorhandenen Glutnester vollständig gelöscht. 

Rund 700 Kräfte mehrerer Feuerwehren aus der Region waren demnach an dem Einsatz beteiligt, zudem unterstützte die Polizei mit einem Hubschrauber sowie die Bergwacht mit mehreren Fahrzeugen.

Aufgrund des heranrückenden Brands war eine Einrichtung für betreutes Wohnen am Dienstag vorsorglich für mehrere Stunden evakuiert worden. Die Bevölkerung werde weiterhin gebeten, den betroffenen Bereich weiträumig zu meiden, betonte der Sprecher. Aufgrund des Brands bestehe die Gefahr, dass zahlreiche Bäume umstürzten. Was das Feuer ausgelöst hat, ist nach Angaben der Polizei bislang unklar. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Trockenes Frühjahr

Das bisherige Frühjahr war nach Angaben des Landesamtes für Umwelt verhältnismäßig trocken. Der DWD rechnet für Mittwoch mit bis zu 34 Grad, am Donnerstag sollen es bis zu 31 Grad werden. Gebietsweise könne es Regen und auch Gewitter geben.

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