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Grüne: Jeder Schüler soll Nationalpark einmal besuchen

Mainz/Börfink (dpa/lrs) – Alle Schüler in Rheinland-Pfalz sollten einmal in ihrer Schullaufbahn den Nationalpark Hunsrück-Hochwald besuchen: Das formuliert die Fraktion der Grünen im rheinland-pfälzischen Landtag in einem Papier über künftige Ziele zum Nationalpark. Daher sollten die Umweltbildungsangebote für Schulkinder unter anderem an den drei Nationalparktoren ausgebaut werden.

«Dazu wollen wir die Koordinierungsstelle für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) im Nationalparkamt personell und strukturell ausbauen sowie deutlich mehr Lehrer:innen an den Nationalpark abordnen», heißt es. In einer aufzubauenden «BNE-Schule der Wildnis» könnten Kinder Natur dann intensiv erleben. Zur Vermittlung sollten mehr Naturführer ausgebildet werden.

Nationalpark als Ort des Lernens und Erlebens

Der Nationalpark ging vor zehn Jahren an den Start. «Der jüngste Nationalpark Deutschlands ist eine Erfolgsgeschichte. Der Wildnis-Flächenanteil hat sich von 25 Prozent auf 58 Prozent mehr als verdoppelt: Ein absoluter Hotspot der Artenvielfalt!», teilten die Grünen mit. Doch der Nationalpark sei mehr als ein Schutzgebiet: Er sei «ein Ort des Lernens und Erlebens». 

Daher solle neben Umweltbildung auch Artenschutz gestärkt werden: «Wir wollen den ökologischen Wert des Nationalparks weiter steigern und benachbarte Schutzgebiete, wie den Naturpark Soonwald-Nahe, über Naturwälder als Trittsteinbiotope miteinander vernetzen», schreibt die Fraktion. Langfristig sollten größere, zusammenhängende Wildnisflächen entstehen.

Um Artenschutz und Forschung zusammenzubringen, setzen sich die Grünen für ein «digitales Nationalparktor» zur Wissenschaft am Umweltcampus Birkenfeld ein: eine Arbeitseinheit für Forschungsprojekte und Lehrangebote zum Nationalpark mit Wissens- und Datenpool. Die Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt solle weiter ausgebaut werden.

Der Nationalpark umfasst rund 10.000 Hektar. Rund 90 Prozent liegen in Rheinland-Pfalz, rund zehn Prozent im Saarland. Nach Ansicht der Grünen soll eine Tourismus-Kampagne den Nationalpark künftig bekannter machen. Das zehnjährige Jubiläum wird an diesem Pfingstwochenende gefeiert.