Schwerin (dpa/mv) – In Mecklenburg-Vorpommerns Wäldern sind in den vergangenen drei Jahren im Durchschnitt 17 Prozent alle natürlich ausgesäten Jungbäume durch Wildbiss beschädigt, im Wachstum gestört oder sogar aufgefressen worden. Am stärksten betroffen waren dabei Eichen mit 35,5 Prozent. Mit 3,5 Prozent am seltensten nagten Wildtiere Fichten an, wie aus dem vom Schweriner Umwelt- und Forstministerium vorgestellten Wildwirkungsmonitoring 2022 bis 2024 hervorgeht.
Die jüngsten Zahlen würden auch von Ergebnissen der Bundeswaldinventur bestätigt. Danach habe Mecklenburg-Vorpommern beim Verbiss an jungen Bäumen den höchsten Prozentsatz in Deutschland. Der Wert liegt im Vergleich zum Bundesdurchschnitt und zu den Ländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, welche einen vergleichbaren Bewaldungsanteil wie Mecklenburg-Vorpommern haben, überdurchschnittlich hoch.
«Bei dem Wildwirkungsmonitoring handelt sich nicht um eine Schadensbewertung», sagte Forstminister Till Backhaus (SPD). «Sondern es handelt sich um ein objektives Verfahren, welches den Ist-Zustand ohne Wertung wiedergibt.» Es gehe um gemeinsame Lösungen, damit der Wald sich in den schwierigen Zeiten des Klimawandels natürlich verjüngen könne. Die Ergebnisse des Wildwirkungsmonitoring können Jägern auch als Hinweis für ihre etwaigen Abschussplanungen dienen.
Laut Backhaus gibt es die Auswertungen des Gutachtens auch für die einzelnen 65 Hegegemeinschaften in MV. «Diese werden den regionalen Akteuren zur Verfügung gestellt und sollen dadurch zur Versachlichung der Diskussionen anhand objektiver Daten die Grundlage für das Wald- und Wildmanagement vor Ort bilden.»