Möckern (dpa/sa) – In Sachsen-Anhalt verläuft die Brutsaison der Störche bisher weitgehend positiv. «Grundsätzlich sind wir sehr zufrieden mit den besetzten Nestern», sagt Michael Kaatz von der Vogelschutzwarte Storchenhof Loburg im Jerichower Land. «Es sind viele Störche angekommen, es haben auch viele Bruten begonnen.» In den meisten Fällen seien ein bis drei Junge in den Nestern, das sei ein stabiler Wert.
Wetter spielt wichtige Rolle
Das Potenzial ist allerdings größer – Störche ziehen bis zu fünf Junge gleichzeitig groß. Dieses Jahr seien in einigen Nestern auch durchaus vier bis fünf Eier gelegt worden, führt Kaatz weiter aus. Wegen des trockenen Wetters und der dadurch schlechteren Nahrungssituation hätten es einige Junge jedoch nicht geschafft. Häufig komme es vor, dass die Elterntiere dann den schwächeren Nachwuchs aus dem Nest abwerfen. Solche Abwürfe nimmt Kaatz auch auf seinem Hof auf.
Die Witterungsverhältnisse seien eine der größten Herausforderungen für den Nachwuchs. «Langanhaltende Dürreperioden sind kritisch und langanhaltende Regenphasen», so Kaatz. Bei Dürre sei die Nahrungssuche schwieriger, bei dauerhafter Nässe kühlten die Junge aus. «Eigentlich brauchen die Störche so ein Wetter, wie sich das die Landwirte auch wünschen. Trocken- und Regenphasen immer wieder im Wechsel, ohne Extremsituationen.» Insbesondere im Mai und Juni, wenn die Jungen heranwachsen.
Positiver Trend beim Bestand
Zu konkreten Zahlen bezüglich des Nachwuchses könne man erst später im Jahr etwas sagen, erklärte Kaatz. Generell sei die Tendenz aber, dass der Storchenbestand zunehme, auch in diesem Jahr. In den Nestern seien zwar nicht ganz so viele Junge wie man erwarten könne, die hohe Zahl an besetzten Nestern sei jedoch erfreulich.
Vergangenes Jahr war Kaatz zufolge besonders erfolgreich. Rund 780 Storchenpaare seien gezählt worden in Sachsen-Anhalt, davon gut 640 mit Jungen – so viele seien es in den vergangenen 20 Jahren nicht gewesen, möglicherweise auch davor nie. Und der Bruterfolg der Störche im Land war groß: etwa 1.680 Jungstörche schlüpften in Sachsen-Anhalt.