Hamburg (dpa/lno) – Die Stadt Hamburg möchte sich besser auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten. Dazu hat der Hamburger Senat eine neue Strategie zur Klimaanpassung beschlossen. «Das Wetter wird immer extremer und die Zeit drängt. 2024 war in Hamburg das wärmste Jahr aller Zeiten und das Jahr mit den meisten Starkregenereignissen», sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). «Daher ist es höchste Zeit, dass sich unsere Stadt auch im Bereich der Klimaanpassung breit aufstellt und alle beteiligten staatlichen Stellen in die Verantwortung nimmt.»
Von den Folgen des Klimawandels sind viele Bereiche der Stadt unmittelbar betroffen, hieß es. Daher haben sich alle Hamburger Behörden und Bezirksämter sowie einige öffentliche Unternehmen und Landesbetriebe in die Strategie eingebracht. «Die Strategie blickt einerseits vorausschauend bis ins nächste Jahrhundert, beispielsweise um den Schutz vor Sturmfluten zu gewährleisten. Anderseits werden aktuell Hotspots lokalisiert, an denen Starkregen und Hitze besonders große Risiken mit sich bringen und an denen prioritär gehandelt werden muss», sagte Kerstan.
Hotspots sind Ein- und Ausgänge von S- und U-Bahnstationen
Neben dem Hochwasserschutz und der Vorsorge vor Starkregen möchte der Senat das Stadtgrün stärken, Versickerungsmöglichkeiten von Regenwasser verbessern und die sogenannte blau-grüne Infrastruktur vorantreiben. «Aber die Stadt wird das nicht alleine schaffen. Dafür brauchen wir auch die Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern», sagte Kerstan. Der Umweltsenator verwies auf die Webseite zum Extremwetter, das Beratungsangebot zur Klimaanpassung durch die Energielotsen und die Förderung von Entsiegelung auf Privatgrundstücken mit dem RISA-Förderprogramm.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Hamburg begrüßte die Strategie, warnte jedoch: «Wir alle wissen, dass Papier geduldig ist, deshalb müssen die in der Senatsstrategie genannten Ziele mit Haushaltsmitteln und konkreten Zeithorizonten für die Umsetzung der Maßnahmen hinterlegt werden. Ebenso wichtig ist es, Zuständigkeiten in den Bezirken und Fachbehörden zu definieren», sagte die BUND-Vorsitzende Sabine Sommer.