Close

Hamburg (dpa/lno) – Die mit einem GPS-Sender ausgestatteten Störche aus Hamburg funken noch immer aus dem Süden Europas und aus Afrika. «Alle unsere Senderstörche sind noch in Spanien, Marokko und Ägypten», sagte Storchenexperte Jürgen Pelch. Der Rentner betreut ehrenamtlich seit mehr als fünf Jahrzehnten für den Naturschutzbund Nabu die Weißstörche in Hamburg.

Natürlich machen sich auch Störche ohne Sender auf den Weg in die Heimat. Und ein erster Weißstorch ist auch bereits in Hamburg gesichtet worden: «Der erste Storch ist heute auf einem Reiterhof in Altengamme angekommen.»

Der sogenannte Storchenvater geht davon aus, dass die ersten Rückkehrer mit GPS ebenfalls schon in den nächsten Tagen im Süden der Stadt auftauchen könnten. Derzeit tragen elf Weißstörche aus Hamburg einen GPS-Sender. Wo sie gerade sind, ist auf der Internetseite des Nabu zu sehen. Derzeit werden dort die Aufenthaltsorte von sechs dieser Weißstörche angezeigt. Die Tiere kommen jedes Jahr wieder an denselben Ort zurück. 

Revierkämpfe teils bis zum Tod

Allerdings finden sie dann nicht unbedingt auch direkt ein leeres Nest. «Viele Störche ziehen gar nicht mehr in den Süden, sondern überwintern in Deutschland und Europa. Das macht den Tieren, die nach Afrika fliegen, Probleme, weil sie erst viel später wiederkommen. Und dann haben die Europa-Störche die besten Plätze schon besetzt», erläutert Pelch. Deshalb komme es jedes Jahr wieder zu Revierkämpfen, die teils auch tödlich enden. 

Hamburg gilt deutschlandweit als Storchenhauptstadt, in keiner anderen Großstadt leben so viele von ihnen. 2024 hatten 43 Brutpaare 113 Junge aufgezogen – ein Rekordjahr. Mehr als 100 Störche bevölkerten im vergangenen Jahr die Nester, die vor allem in den Marsch- und Vierlanden zu finden sind. Im Landkreis Harburg leben noch mal so viele Störche, wie der Experte sagte.

60 Storchenmasten in Hamburg

In der Hansestadt gibt es Pelch zufolge 60 Storchenmasten. Die können auch von Privatpersonen aufgestellt werden – am besten in Absprache mit dem Storchenbetreuer, weil dabei Abstände zu anderen Nestern und Windrädern beachtet werden müssen. 

Zwingend nötig seien neue Masten für Storchennester jedoch derzeit noch nicht: «Eigentlich haben wir keine Wohnungsnot bei den Störchen.»

Mehr insights

Skip to content