Hamburg (dpa/lno) – Höhere Parkgebühren für besonders schwere Pkw sind für die Stadt Hamburg kein Thema. Der Senat habe erst im Dezember eine neue Gebührenordnung erlassen, hieß es am Montag auf Anfrage aus der Verkehrsbehörde. «Eine Änderung der Parkgebühren, auch speziell nach Größe oder Gewicht unterteilt, ist darin nicht enthalten und auch kein Thema.»
In Paris hatte sich am Sonntag bei einer Bürgerbefragung eine Mehrheit für eine Verdreifachung der Parkgebühren für schwere Stadtgeländewagen ausgesprochen. Damit setzte sich die Stadtverwaltung mit ihrem Plan durch, für einstündiges Parken von SUV und anderen schweren Autos im Zentrum 18 statt 6 Euro und in den Außenbezirken 12 statt 4 Euro zu verlangen. Den Sondertarif für SUV in Paris sollen ausschließlich Besucher bezahlen. Anwohner sollen ebenso ausgenommen werden wie Handwerker und Pflegedienste. Greifen soll der Tarif für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht.
Mit Blick auf Paris hatte die Deutsche Umwelthilfe jüngst alle deutschen Städte dazu aufgerufen, höhere Parkgebühren für Stadtgeländewagen festzulegen. «Diese Monster-SUV blockieren zunehmend Gehwege und Grünflächen und gefährden Menschen, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind», hatte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch gesagt.
In der Landeshauptstadt Kiel wird das Thema Parken mit einem Konzept zur Überwachung des ruhenden Verkehrs angegangen. Dieses steht in den kommenden Wochen in den politischen Gremien auf der Tagesordnung, wie die Stadt auf Anfrage mitteilte. Zudem plant die Stadt ein Stadtbahnsystem. Zu einer Verteuerung von Parkgebühren für SUV wird es in Kiel in der nächsten Zeit wohl eher nicht kommen. Die Stadt verwies in dem Zusammenhang auf Oberbürgermeister Ulf Kämpfer in der «Bild». Demnach glaubt der SPD-Politiker, dass solche Aktionen der Akzeptanz der Verkehrswende eher schaden.