Uelzen (dpa/lni) – Ein Vierteljahrhundert nach der Gestaltung zum Hundertwasser-Bahnhof entsteht in Uelzen ein Architekturmuseum zu Ehren des österreichischen Künstlers. «Es soll sein ganzes Werk abbilden, wir haben den Anspruch eines überregionalen Anziehungspunktes», sagt Raimund Nowak, Vorsitzender des Vereins Hundertwasser Bahnhof in der Hansestadt.
Offizieller Start in das Jubiläumsjahr ist der 22. Februar, an dem vor 80 Jahren ein Luftangriff auf den Bahnhof stattfand. Zur Beseitigung der
Schäden wurden Häftlinge des Konzentrationslagers Neuengamme herangezogen. Friedensreich Hundertwasser wünschte sich einen Olivenbaum im Eingangsbereich – das vom Jüdischen Nationalfonds gespendete Exemplar ging jedoch ein. Nun soll ein neues Konzept ein Pflanzkübel mit Solarbeleuchtung beinhalten, um eine Olive dauerhaft zu verankern.
Als Termin für die Eröffnung des Museums biete sich der August an, weil dann wegen der Generalsanierung der Strecke Berlin – Hamburg die Umleitung über Uelzen vorgesehen ist. «Auf Bild-Texttafeln werden 40 Architekturprojekte realisiert», erzählt Nowak. Nicht alle würden in den Bahnhof mit den vergoldeten Kugeln passen, mit der Bahn ist er im Gespräch über die Nutzung von Außenflächen.
Vom Hundertwasser-Haus in Wien über die Kläranlage im japanischen Osaka sollen Reisenden und Kunst-Interessierten besonders die internationalen Werke nahe gebracht werden.
Hundertwassers Umweltengagement nicht so bekannt
Zur Expo 2000 gestaltete Hundertwasser den Bahnhof um, fertig wurde das Projekt allerdings erst im Herbst nach dem Ende der Weltausstellung in Hannover. Der Künstler erlebte die Einweihung nicht mehr, er war im Frühjahr gestorben.
Nowak ist auch daran interessiert, dass sich die Idee der Photovoltaikanlagen auf Bahnhöfen, wie sie 1997 in Uelzen installiert wurde, weiter verbreitet. Dies sei auch im Sinne von Hundertwasser – sein Umweltengagement sei in Deutschland nur nicht so bekannt. «Das gucken sich viele an, da bin ich sehr optimistisch, dass die großflächigen Photovoltaikmodule auf Bahnhöfen weiter Schule machen», sagt der ehemalige Grünen-Politiker. Die Bahn habe dazu ein Programm aufgelegt.