Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Industrie- und Handelskammern (IHK) im Rheinland fordern von der neuen Bundesregierung einen deutlichen Ausbau der Schieneninfrastruktur für Güter in Nordrhein-Westfalen. Dieser sei unumgänglich, «damit der Güterverkehr nicht auf der Straße landet, sondern auf der Schiene», sagte Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, bei der Landespressekonferenz .
Die Güterprognosen des Bundes unterschätzten deutlich die Menge an Gütern, die von den sogenannten Zara-Häfen (Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam) durch das Rheinland transportiert werden. Das gehe aus einer gemeinsam mit «go.Rheinland» finanzierten Studie hervor. Der Bund bevorzuge Seehäfen in Norddeutschland – zum deutlichen Nachteil der wirtschaftlichen Entwicklung des Rheinlands.
Besonders überlastet seien zentrale Korridore wie:
• Aachen – Mönchengladbach – Neuss – Düsseldorf
• Aachen – Köln – Bonn – Rhein-Sieg-Kreis
• Venlo – Viersen – Krefeld – Duisburg
• Emmerich – Duisburg
Marode Brücken als gesondertes Problem
«Die IHKs im Rheinland fordern daher von der Bundesregierung eine Korrektur der Verkehrsprognosen», betonte Berghausen. Nötig seien außerdem eine enge Zusammenarbeit mit Belgien und den Niederlanden sowie eine beschleunigte Umsetzung geplanter Projekte. Besonders die Brückeninfrastruktur sei von größter Bedeutung, sehr viele Brücken seien marode.
Sascha Odermatt, Direktor der Neuss-Düsseldorfer Häfen, betonte den Faktor Klimaschutz: «Nur mit einer leistungsfähigen Infrastruktur können wir einen nennenswerten Beitrag zur Verkehrswende leisten. Wenn wir nicht nachziehen und in Schieneninfrastruktur investieren, dann werden die wachsenden Mengen zwangsläufig auf die Straße wandern.»