Hamburg (dpa) – Internationale Konflikte und der Eingriff der US-Regierung in das Geschäft beschäftigen die deutsche Schifffahrt. «Die Handelsflotte muss sich intensiver auf Störung der Seewege vorbereiten», sagte Irina Haesler, die der Geschäftsleitung des Verbands Deutscher Reeder angehört. Haesler sprach auf dem 37. Deutschen Schifffahrtstag in Hamburg, einer mehrtägigen Fachkonferenz der maritimen Branche.
Veranstaltungen bis Donnerstagabend geplant
Der Schifffahrtstag, auf dem Vertreter von Behörden, Militär, Wirtschaft und Forschung zusammenkommen, dauert bis Donnerstagabend. Geplant sind unter anderem Veranstaltungen zur Nachwuchsgewinnung, zum Klimaschutz und zu Künstlicher Intelligenz. Die Leitung liegt beim Deutschen Nautischen Verein. Zuletzt wurde die Konferenz 2022 in Bremen und Bremerhaven veranstaltet.
Kritik an US-Gebühren auf chinesische Schiffe
Der Verband macht sich dafür stark, dass Sicherheitsbehörden, Marine und Reeder künftig enger zusammenarbeiteten, sagte Haesler, deren Verband aus Hamburg rund 200 Unternehmen vertritt. Kritik äußerte die Expertin für maritime Sicherheitspolitik am Agieren des US-Präsidenten Donald Trump: Von den Zöllen abgesehen sei ein «größerer Knaller» gewesen, dass vom 14. Oktober an Gebühren auf unter anderem in China gebaute Schiffe erhoben werden sollen, die US-Häfen anlaufen. Die Maßnahmen der US-Regierung waren am 17. April verkündet worden.
Vor allem der Containerverkehr sei davon betroffen, sagte Haesler. Deutschland habe die drittgrößte Handelsflotte, wobei die meisten Containerschiffe weltweit aus China stammten. Die Gebühren führten zu zusätzlichen Kosten, die die Reeder tragen müssten.
Konferenz der Bundesregierung ist verschoben
Das wichtigste Treffen der Branche ist die Nationale Maritime Konferenz, die die Bundesregierung ausrichtet. Diese war am 12. und 13. Mai im niedersächsischen Emden geplant, ist aber von der Regierung verschoben worden.