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Invasive Ameise breitet sich in Hessen weiter aus

Wiesbaden (dpa/lhe) – Die invasive Ameise Tapinoma greift die Infrastruktur an und breitet sich immer weiter in Hessen aus. Derzeit sind laut hessischem Umweltministerium insbesondere das Rhein-Main-Gebiet und der Wetteraukreis betroffen. «Es ist anzunehmen, dass die Art sich weiter ausbreiten wird», teilte das Ministerium auf Anfrage der dpa mit. 

Die Große Drüsenameise (Tapinoma magnum) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Vermutlich wurde sie mit Pflanzenimporten aus Südeuropa in Deutschland und schließlich auch Hessen eingeführt, hieß es vom Ministerium. Die weitere Ausbreitung der mediterranen Art in kühlere Klimazonen sei aufgrund des Klimawandels und der zunehmend milderen Winter wahrscheinlich. 

Ameisen können große Schäden anrichten

Das Problem ihrer Ausbreitung: Die Ameisen können sich durch Stromkabel fressen, Internetverbindungen lahmlegen und in Autos, Spülmaschinen oder Kinderzimmer vor- und eindringen. Infrastrukturelle Probleme seien dem Umweltministerium durch betroffene Kommunen bekannt und «beziehen sich vor allem auf Schäden an Wegen oder Stromverteilerkästen, die zur Nichtnutzbarkeit von Flächen führen können». Meldungen zu ökologischen Auswirkungen oder Ertragseinbußen auf landwirtschaftlichen Flächen gebe es bisher nicht. 

Zudem existieren nach Angaben des Ministeriums bundesweit kaum Praxiserfahrungen hinsichtlich langfristig effektiver Maßnahmen gegen die Verbreitung der Ameise. Die Bekämpfung der Art liege allerdings auch in der Verantwortung der Kommunen. Auf Bund-Länder-Ebene sind die Fachexperten bezüglich der Ausbreitung von Tapinoma magnum im direkten Austausch, hieß es. Die halten die Bekämpfung der eingeschleppten Arten für aufwendig. Die Superkolonien bestehen aus Hunderttausenden bis Millionen Tieren. 

«Nach derzeitigem Kenntnisstand scheint die in Baden-Württemberg angewandte Heißwasser-Heißschaum-Methode erfolgsversprechend zu sein.» Vorhaben zur Erforschung von invasiven Ameisenarten, wie etwa in Baden-Württemberg, sind derzeit nicht geplant. Betroffene sollten ihre Gemeinde informieren.

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