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Jäger fordern politisches Bekenntnis zur Fallenjagd

Erfurt (dpa/th) – Thüringer Jäger fordern in der Diskussion um die Jagd mit sogenannten Lebendfallen ein politisches Bekenntnis der Landesregierung. Wie der Landesjagdverband mitteilte, gehe es dabei vor allem um den Artenschutz. Die umstrittene Jagdmethode, bei der Tiere lebend gefangen und anschließend getötet werden, sei auch nötig um etwa den Rotfuchs und andere sogenannte Raubsäuger zu jagen. Diese Tiere seien demnach unter anderem eine Gefahr für den Feldhasen, der auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten steht.

Wieder mehr Feldhasen in Thüringen

Viele Jäger verzichteten bereits freiwillig darauf, das Tier zu jagen, hieß es weiter. Der Bestand habe sich erholt. Im Schnitt lebten auf einer Fläche von 100 Hektar in Thüringen im vergangenen Herbst 13 Tiere. Mehr als doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor.

Dass es für seinen Schutz weiterhin die Jagd mit Fallen braucht, bezweifelt indes der Naturschutzbund Thüringen (Nabu). Stattdessen solle die Jagd auf den Feldhasen lieber ganz beendet werden, fordert Nabu-Sprecher Jürgen Ehrhardt. «In Thüringen werden laut landesweiter Jagdstrecke immer noch über 1.000 Feldhasen pro Jahr erlegt.»

Deutlich wichtiger als die Jagd auf Füchse und andere Feinde des Feldhasen sei die Verbesserung des Lebensraums der bedrohten Art, so Nabu-Sprecher Ehrhardt weiter. Das bedeute etwa weniger intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen und Monokulturen.

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