Borkum/Wilhelmshaven (dpa) – Mit einer sich ändernden Gästegeneration verändert sich auch das touristische Angebot auf den Ostfriesischen Inseln. «Junge Unternehmer und kreative Köpfe tragen insbesondere auf den größeren Ostfriesischen Inseln dazu bei, dass neue Angebote wie Strandbars, Wassersportschulen und Gastronomiebetriebe auf den Ostfriesischen Inseln ins Leben gerufen werden, welche auch ein jüngeres Publikum anziehen», sagt der Geschäftsführer der Ostfriesischen Inseln GmbH, Göran Sell, der Deutschen Presse-Agentur. Auf den Inseln Borkum und Baltrum etwa haben junge Unternehmer neue Strandbars eröffnet – zum Teil auch kombiniert mit einer Kiteschule.
«Es gibt auf den Inseln tolle, junge engagierte Unternehmer», sagt auch Enno Schmoll. Als Professor an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven beschäftigt er sich mit Tourismusentwicklung und ist dazu oft auch auf den Inseln unterwegs. Aus Interviews und Befragungen sei bekannt, dass mancher für einen Neustart auch bewusst vom Festland auf die Insel käme. Junge Menschen brächten Wissen und Erfahrungen mit, um damit etwas Neues aufzubauen. «Es gibt jüngere Generationen, die nachkommen, auch neue Ideen haben und diese mit viel Esprit angehen. Das macht Freude, das zu sehen», sagt Schmoll.
Nach Angaben der Ostfriesischen Inseln GmbH hat auch die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass zunehmend junge Menschen die Ostfriesischen Inseln zum Urlaub für sich entdeckt haben. Durch die Pandemie sei auch die Nachfrage nach Naturerlebnissen und Outdoor-Aktivitäten verstärkt worden, sagt Geschäftsführer Göran Sell.
Die Online-Befragung eines Beratungsunternehmens hatte zuletzt ergeben, dass jüngere Menschen sich eher für einen Urlaub an der niederländischen oder dänischen Küste interessieren. «Ich bin da nicht ganz sicher», sagt Tourismusforscher Schmoll. «Wir wissen, dass viele Stammgäste mit ihren Familien auf die Ostfriesischen Inseln reisen, die teils schon in ihrer Jugend erfahren haben, wie schön unsere Inseln und unsere Küste sind.» Daraus würden sich weitere Generationen von Inselurlaubern ergeben. «Wenn die Jüngeren selbst Familien haben, kommen sie wieder auf die Inseln, weil sie ihre eigenen schönen Erfahrungen gern an ihre Kinder weitergeben möchten», sagt der Wissenschaftler.