Vechta (dpa/lni) – Tagelang suchten Einsatzkräfte vor zwei Wochen in Vechta nach einem Alligator – dann stellte sich heraus, dass ein Video, auf dem das Reptil zu sehen war, gar nicht aus Vechta stammte. Der junge Mann, der die Suche ausgelöst hat, muss nun zumindest nicht mit einer Strafanzeige seitens der Stadt rechnen, sagte Stadtsprecher Herbert Fischer. Nach einer Prüfung durch die Juristen der Kommune sei die Stadt zu dem Ergebnis gekommen, dass es keine Rechtsgrundlage für eine solche Anzeige gebe, sagte Fischer. Zuvor hatte «OM-online» darüber berichtet.
Allerdings sei noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob der junge Mann nicht wegen Schadensersatzes zur Kasse gebeten werde, sagte Fischer. Immerhin war für ein Wochenende das 2,5 Hektar große Gelände an einem Regenrückhaltebecken abgesperrt, mehrere Helfer suchten nach dem Tier. Die Stadtverwaltung ließ Drohnen aufsteigen. Auch eine Lebendfalle mit einer toten Ratte als Köder wurde aufgebaut. Zwischenzeitlich war sogar davon die Rede, notfalls das Wasser aus dem Rückhaltebecken abzulassen.
Geodaten sprachen für Echtheit des Videos
Der junge Mann hatte sich Mitte Juni an die Stadt mit dem Video gewandt und behauptet, die Aufnahme mit dem Krokodil in dem Regenrückhaltebecken gemacht zu haben. Zuerst nahm die Verwaltung die Behauptung ernst, auch, weil die mit der Aufnahme verbundenen GPS-Daten dafür sprachen.
Aber nach einer intensiveren Prüfung der nur wenigen Sekunden langen Aufnahme war klar, dass die Bilder nicht aus Vechta stammten. IT-Experten hatten Umgebungsdetails sichtbar gemacht. Als die Stadtverwaltung den jungen Mann mit diesem Ergebnis konfrontierte, habe er eingeräumt, dass er das Video nicht selbst gemacht habe, hieß es.