Witzenhausen (dpa/lhe) – Die Kirschblüte im Witzenhäuser Land (Werra-Meißner-Kreis) hat begonnen. «In den kommenden Tagen wird sie die Landschaft in ein strahlend weißes Blütenmeer verwandeln», sagte Claudia Krabbes vom Geo-Naturpark Frau-Holle-Land.
In diesem Jahr verhalte sich die Kirschblüte ein wenig anders, erläuterte sie. Zunächst habe es so ausgesehen, als würde sie zehn Tage früher als im Durchschnitt beginnen. «Aber die Trockenheit und die Nachtkälte sorgen dafür, dass die Kirschbäume ein wenig verhaltener sind und nicht alles innerhalb von wenigen Tagen in Blüte steht.»
Späte Sorten sollen Ostern noch blühen
Die frühen Sorten, die bereits vergangenes Wochenende mit der Blüte begonnen hätten, seien im Nachtfrost erfroren. Sie würden keine oder kaum Kirschen tragen.
Die Vollblüte soll laut Krabbes an diesem Wochenende erreicht werden und in die kommende Woche hineinreichen. «Ostern werden ganz gewiss die späten Sorten noch schön blühen, sodass einem Ausflug ins Kirschenland nichts entgegensteht», sagte sie.
Über 100 Jahre alte Bäume
Mit über 100.000 Kirschbäumen ist das selbst ernannte «Kirschenland» im nordhessischen Witzenhausen eines der größten Anbaugebiete im Bundesland und ein beliebtes Ausflugsziel. An den Kirschbaumplantagen führen vier Rundwege vorbei, auf denen auch über 100 Jahre alte Bäume zu sehen sind.
Zudem gibt es Wanderwege sowie einen Radweg und ein Kirschkino. Dort läuft der knapp 20-minütige Film «Kirschen, Landschaft und Genüsse» bei freiem Eintritt in Dauerschleife. Er erzählt von der Region und vom Kirschanbau in Witzenhausen. Der hat eine lange Tradition. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er nach Angaben des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land im Jahr 1573.
Neben der Region Witzenhausen gehören Friedberg-Ockstadt (Wetteraukreis) und Wiesbaden-Frauenstein zu den bekanntesten Kirschanbaugebieten in Hessen.