Close

Klimaaktivistin Neubauer fürchtet neue Abhängigkeit von Gas

Berlin (dpa/lni) – Nachdem die Bundesregierung ein Abkommen für die umstrittene Gasförderung vor der Nordseeinsel Borkum geschlossen hat, fürchtet Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer eine neue Abhängigkeit vom Gas. «Wir könnten uns auf den Weg machen, weg von Fossilen und dieses Gas vor Borkum brauchen wir überhaupt nicht», sagte die Sprecherin der Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future im Deutschlandfunk. «Und vor allem brauchen wir nicht die Abkehr von der Energiewende, die man damit eben auch weiter zementiert.» 

Zwar brauche Deutschland aktuell noch Gas, das Ziel der Energiewende sei es aber, sich durch den Aufbau erneuerbarer Energien unabhängiger von fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas zu machen. «Was die Regierung jetzt macht mit ihrer Politik ist, sie treibt den Verbrauch von Fossilen, vor allem von Erdgas, künstlich in die Höhe», sagte Neubauer. Sie verwies etwa darauf, dass Subventionen für die Wärmewende und E-Autos infrage stünden und auf das Heizungsgesetz, das ohne eine gute Alternative abgeschafft werde. 

Gerichtsentscheidungen stehen noch aus

«Ja, dann macht man sich mehr abhängig von so einem Gas und dann kann sich auch eine Regierung hinstellen und die von ihr geschaffenen Umstände als Grund anführen, warum man jetzt weitere Gasfelder öffnen sollte», sagte Neubauer dem Sender. Sie halte das für unehrlich. 

Das völkerrechtliche Abkommen, dem das Kabinett am Mittwoch zugestimmt hatte, ist nötig, um grenzüberschreitende Gasfelder in der Nordsee vor Borkum zu erschließen. Der niederländische Energiekonzern One-Dyas dort nahe dem Wattenmeer Gas fördern. Umweltverbände und Teile der niedersächsischen Landesregierung sind gegen das Vorhaben. Beschlossen ist die Förderung noch nicht. Es stehen noch mehrere Gerichtsentscheidungen aus.

Mehr insights