Dresden/Halle/Jena (dpa) – Die globale Erwärmung trifft Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt besonders stark. So hat sich in Mitteldeutschland die jährliche Durchschnittstemperatur in den vergangenen 30 Jahren um 1,1 Grad erhöht – global waren es 1,05 Grad, wie aus dem Klimareport Mitteldeutschland hervorgeht. In dem Dokument stellen die drei Bundesländer mit dem Deutschen Wetterdienst die Auswirkungen des Klimawandels erstmals gemeinsam für Mitteldeutschland dar.
Je nachdem wie konsequent das Klima geschützt wird, müssen die Menschen in der Zukunft mit einem weiteren Anstieg der Temperatur rechnen, wie Berechnungen dem Report zufolge zeigen. Konkret bewegen sich die Szenarien um Durchschnittstemperaturen von 9,8 bis 12,4 Grad Celsius am Ende des Jahrhunderts (2071 bis 2100) in der Region. Aktuell beträgt der Wert laut Report 9,2 Grad Celsius.
Regen verschiebt sich vom Sommer in den Winter
Spürbar verändert sich der Statistik zufolge die Anzahl heißer Tage im Jahr, also der Tage mit einer maximalen Lufttemperatur von 30 Grad Celsius oder höher. Während es in den Fünfzigerjahren statistisch gesehen drei heiße Tage im Jahr gab, sind es aktuell durchschnittlich zwölf pro Jahr, wie es hieß.
Was den Niederschlag angeht, so verschiebt sich demnach vor allem der Regen vom Sommer in den Winter. So hat die Regenmenge, die im Winter fällt, seit 1881/1882 um 27 Liter pro Quadratmeter zugenommen – ein Anstieg um 19 Prozent. Im Sommer jedoch hat die Anzahl aufeinanderfolgender Trockentage zugenommen, wie es hieß – mit Folgen etwa für die Binnenschifffahrt oder Landwirtschaft. Insgesamt bleibt die Menge an Niederschlag im Jahr konstant. Laut Bericht ist das bislang auch für die Zukunft wahrscheinlich.
Wie sich das Klima verändert, hat große Folgen für die Natur: etwa für Beginn und Dauer der Vegetationszeit, für Bodenfeuchte oder die Häufigkeit geschlossener Schneedecken. In dem 56-seitigen Klimareport sind zahlreiche Daten zu finden, die «das aktuelle Wissen über die Folgen des Klimawandels für die mitteldeutsche Region» darstellen. Er kann online eingesehen werden.