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Klimaschützer machen in Dresden für ihr Anliegen mobil

Dresden (dpa/sn) – Die Klimaschutzbewegung Fridays For Future (FFF) wirft der Politik Untätigkeit und Realitätsverweigerung vor. Zum Auftakt bundesweiter Proteste forderten Aktivisten bei einer Demonstration in Dresden endlich wirksame Maßnahmen gegen die Erderwärmung. «Der Klimawandel wartet nicht, bis wir unsere Probleme gelöst haben. Im Gegenteil, er verursacht sie und verstärkt sie vielfach», sagte Mathilda Pohlink von FFF Dresden. 

Investitionen in Klimaschutz «jetzt oder nie»

«Wir haben ein Recht auf Zukunft. Doch die Politik betreibt weiterhin Realitätsverweigerungen auf hohem Niveau. Realitätsverweigerungen, die uns auf die Füße fallen werden», sagte Pohlink unter dem Beifall von mehreren Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf dem Neumarkt vor der Dresdner Frauenkirche. Es gelte dringend in klimafreundliche Energie, Infrastruktur und eine sozialgerechte Wärmewende zu investieren: «Jetzt oder nie.»

Wer jetzt nicht handelt, verteuert die Kosten 

Pohlink warf der Politik vor, viel zu lange gewartet zu haben. Man hätte schon viel weiter sein können, wenn Deutschland Geld in die Hand genommen hätte, statt an einer schwarzen Null festzuhalten. «Wenn wir die Transformation schaffen wollen, darf Klimaschutz kein Privileg sein. Und wenn wir jetzt nicht handeln, dann wird es für uns alle noch sehr viel teurer. Die Klimakrise ist und bleibt die größte existenzielle Bedrohung unserer Zeit. Nicht erst in der Zukunft.»

Demonstranten widersprechen Unionskanzlerkandidat Merz

Die FFF-Vertreterin findet es erschreckend, dass Klimaschutz im momentanen Diskurs kaum eine Rolle spielt. Er werde dominiert von Themen wie Wirtschaft und steigenden Preisen, Kriegen und Migration. Der Klimaschutz brauche viel mehr Aufmerksamkeit. Auswirkungen des Klimawandels seien schon jetzt sichtbar. «Denn es ist eben doch so, dass morgen die Welt untergeht, Herr Merz», sagte sie Reaktion auf eine anderslautende Äußerung von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz.

Mitarbeiter des Nahverkehrs beteiligen sich am Protest

Auch ein Vertreter der Dresdner Verkehrsbetriebe trat an das Mikrofon. Hintergrund sind Sparpläne der Stadt, das Angebot im öffentlichen Nahverkehr zu reduzieren. Damit wäre zugleich der Verlust von bis zu 150 Jobs verbunden. «Ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr ist eine Grundvoraussetzung für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit», sagte der Straßenbahnfahrer Wolfgang Fehring. Wenn man in Zeiten der Klimakrise am öffentlichen Nahverkehr sparen, sei das so, als würde man ein brennendes Haus mit Benzin löschen wollen.

Dresden bildet Auftakt für bundesweite Proteste am 14. Februar

Bundesweit sind am 14. Februar in 120 Städten Demonstrationen für den Klimaschutz geplant. In Dresden war der Protest vorgezogen worden, weil der Dresdner Stadtrat am kommenden Mittwoch über die Kürzungspläne im öffentlichen Nahverkehr entscheiden will.

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