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Kohleausstieg in Hamburg: Senat kann kein Datum nennen

Hamburg (dpa/lno) – Für das angestrebte Ende der Kohlenutzung in den Heizkraftwerken Wedel und Tiefstack kann der Hamburger Senat kein konkretes Datum nennen. Das geht aus Antworten hervor, die der Senat auf Kleine Anfragen der CDU-Bürgerschaftsfraktion gab. Laut Senat spielten demnach das Heizkraftwerke Wedel und Tiefstack eine wichtige Rolle für die Wärmeversorgung der Stadt Hamburg, bis die jeweiligen Ersatzkonzepte den Regelbetrieb aufgenommen hätten. «Ein konkretes Datum für die endgültige Abschaltung kann jeweils nicht genannt werden», hieß es vom Senat auf die Anfrage des CDU-Abgeordneten Sandro Kappe, ob es beim geplanten Ausstieg der Kohlenutzung in Wedel 2025 und in Tiefstack 2030 bleibe.

Eine Sprecherin der Hamburger Energiewerke versicherte der Deutschen Presse-Agentur, dass sich am Zeitplan zur Stilllegung der Kohlekraftwerke nichts geändert habe. Wedel solle Ende 2025 vom geplanten Energiepark Hafen mit der Gas- und Dampfturbinen-Anlage auf der Halbinsel Dradenau abgelöst werden. 2026 gehe das Heizkraftwerk in die Reserve, um im Notfall die Wärmeversorgung zu sichern, sollte die neue Anlage noch nicht reibungslos funktionieren. «Das Heizkraftwerk Tiefstack wollen wir spätestens in 2030 ersetzen», sagte die Sprecherin.

Die Umstellung von Kohle auf Gas und andere Energiequellen ist nicht einfach. «Der Energiepark Hafen zur Ablösung des Heizkraftwerks Wedel ist ein hochkomplexes, modulares Energieerzeugungskonzept, das in Deutschland einzigartig ist», betonte die Sprecherin. Eine kleine Panne beim Bau der neuen Fernwärmeleitung unter der Elbe verzögerte die Abschaltung von Wedel bereits um ein Jahr.

Bei der Umstellung in Tiefstack gab es bereits einen Rückschlag. Im Sommer vergangenen Jahres beendeten die Energiewerke ein vierjähriges Forschungsprojekt zum Bau eines Aquiferwärmespeichers. Die Idee war, heißes Wasser für die kalte Jahreszeit tief im Boden zu speichern. Dafür sollte Thermalwasser in den Gesteinsschichten unter dem Kraftwerk genutzt werden. Doch neben technischen Herausforderungen bei der Installation eines Filters im Bohrloch habe sich keine zufriedenstellende Förderrate des Thermalwassers erzielen lassen, hieß es. Die geologische Schicht sei nicht durchlässig genug. «Der geplante Umbau des Kraftwerks Tiefstack bleibt davon aber unberührt», versicherte damals Energiewerke-Geschäftsführerin Kirsten Fust.

Zwei weitere Quellen, die die Kohleverbrennung in Tiefstack ersetzen sollen, sind die Abwärme des Kupferherstellers Aurubis und zwei Flusswärmepumpen an Bille und Elbe. Abwärme aus der Müllverbrennung wird bereits genutzt. Bei großer Kälte im Januar und Februar sollen künftig auch Gas und Holz verbrannt werden. Hamburg will nach den Plänen des rot-grünen Senats bei der Wärme bis spätestens 2030 ganz aus der Kohle aussteigen und ab 2045 eine klimaneutrale Stadt sein. Der Wärmeversorgung als größter CO₂-Emittent wird dabei eine besondere Bedeutung zugemessen.

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