Wetzlar (dpa/lhe) – Die ersten Kraniche haben die Rückkehr in ihre Brutgebiete angetreten und sind wieder in Hessen zu sehen. «Bei dem warmen Wetter sind schon über 15.000 Kraniche durch Hessen gezogen», sagte Bernd Petri, Ornithologe vom Naturschutzbund (Nabu) Hessen, am Donnerstag. Hessen liege auf dem Weg der Kraniche von ihren Winterquartieren in Nordfrankreich und Spanien zu ihren Brutgebieten in Ostdeutschland und Nordeuropa. Der Nabu ruft Menschen, die Kraniche beobachten, dazu auf, ihren Standort online zu melden.
«Je mehr Daten wir über das Zugverhalten der Kraniche erhalten, desto besser können wir vor Ort Schutzmaßnahmen ergreifen – zum Beispiel für Rastplätze in Hessens Flussauen und Feuchtgebieten», sagte Petri.
Bis zu 280.000 Kraniche sollen in den nächsten Wochen über Hessen hinwegziehen. Besonders bei Südwestwind und sonnigem Wetter sind die Vögel zu beobachten. Dann können sie sich vom Wind tragen lassen und Energie sparen, hieß es. Die bis zu 1,30 Meter großen Vögel gelten als Glückssymbole und fliegen in auffälligen V-Formationen in großen Schwärmen, mit erfahrenen und sich abwechselnden Tieren an der Spitze. Laut Nabu können sie eine Geschwindigkeit von 50 bis 70 Kilometern pro Stunde erreichen.
Bei schlechtem Wetter machen die Kraniche manchmal Rast in Hessen, um sich zu erholen oder etwas zu essen. «An den Rastplätzen sollte man einen Abstand von 300 Meter einhalten, um erschöpfte Tiere nicht unnötig zu beunruhigen», sagte Petri. Typische Rastgebiete in Hessen seien die Auen von Rhein und Main, die Wetterau, Fulda, Lahn und Eder.