Berlin (dpa/bb) – Zum Start der alljährlichen Krötenwanderung rufen Umweltschützer Autofahrer in Berlin und Brandenburg zur Rücksicht auf. Kröten, Frösche und Molche seien wieder auf dem Weg zu ihren Laichgewässern, sagte Johannes Müller von der Naturwacht Brandenburg am Donnerstag auf Anfrage. Demnach sollten Autofahrer an Wanderschwerpunkten nicht mehr als 30 Kilometer pro Stunde fahren. Die Wanderschwerpunkte seien an grünen Schutzzäunen oder an entsprechenden Straßenschildern zu erkennen. Die Naturwacht Brandenburg baut an 37 Stellen in dem Bundesland Schutzzäune auf. Die ersten seien schon eingerichtet worden, um die frühwandernden Arten wie Moorfrosch und Molche zu schützen.
Der Naturschutzbund (Nabu) hat einer Mitteilung zufolge am Donnerstag in Berlin einen Krötenzaun am Mahlsdorfer Körnerteich errichtet. Nach Angaben des Nabu ist die Zahl der Berliner Amphibien seit einigen Jahren drastisch gesunken. Wurden am Körnerteich im Jahr 2000 demnach noch mehr als 1600 Kröten gezählt, waren es im Jahr 2022 nur noch 22 Tiere. 2023 sei die Zahl wieder auf 49 Individuen gestiegen. Als eine der Ursachen nannten die Umweltschützer die Hitze und Trockenheit der vergangenen Jahre. Auch in Brandenburg sind die Amphibienzahlen laut Naturwacht seit 2019 dramatisch eingebrochen.