München (dpa/lby) – Mit SUV aus Wolle, Holz, Erde und Lehm will ein Kunstprojekt in München auf die Folgen der Versiegelung aufmerksam machen. «München ist die am stärksten versiegelte Stadt Deutschlands, was nicht zuletzt an den vielen Autos liegt, die Straßen und Stellplätze brauchen», erläuterte die Landeshauptstadt. Darauf weise die Berliner Künstlerin Folke Köbberling hin, wenn sie an drei hoch frequentierten Orten drei große Nachbildungen von Stadtgeländewagen aus einem kompostierbaren Verbundstoff platziere.
Die Nachbildungen der SUV werden mit der Zeit zerfallen und sich nach und nach zersetzen. Die Überreste werden nach einem Jahr in einer Performance, die an Fronleichnamsprozessionen angelehnt ist, über eine für den Autoverkehr gesperrte Strecke zu einer entsiegelten Fläche gebracht. «Das steht symbolisch für die pseudoreligiöse Verehrung des Autos und bricht sie ironisch», hieß es in der Ankündigung.
«“Mash & Heal“ zielt darauf ab, das Symbol urbaner Mobilität zu dekonstruieren und gleichzeitig das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz zu schärfen», erläuterte Köbberling. Das Kunstprojekt solle eine Diskussion über die Nutzung öffentlicher Räume, die Auswirkungen der Versiegelung und die zukünftige Gestaltung urbaner Mobilität anstoßen.