Mettlach-Orscholz (dpa) – Die Umweltminister wollen die umstrittenen per- und polyfluorierten Chemikalien PFAS besser erforschen. Man stelle eine zunehmende flächendeckende Belastung der Umwelt mit diesen Stoffen fest, hielten die Minister in einem Beschluss im saarländischen Mettlach-Orscholz fest.
Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) sind in Alltagsprodukten wie Textilien, Kosmetik und Lebensmittelverpackungen enthalten. Sie überdauern je nach Stoff extrem lange in der Umwelt und heißen auch Ewigkeitschemikalien. Dabei können sie sich immer mehr anreichern.
Koordinierungsstelle sollen Wissen sammeln
Man habe die Erstellung eines nationalen Aktionsplans beschlossen, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne). Dazu werde die Einrichtung einer bundesweiten interdisziplinären PFAS-Koordinierungsstelle gefordert, die Erkenntnisse sammeln und auswerten solle.
Bei PFAS handele es sich um eine «hochproblematische Schadstoffgruppe, die uns zunehmend vor Herausforderungen stellt», sagte Eder. Man müsse dazu mehr wissen und mehr messen. Ein bundesweiter PFAS-Aktionsplan solle auch dem Vorsorgeanspruch für die Bevölkerung Rechnung tragen.
Greenpeace für PFAS-Verbot
Greenpeace fordert ein schnelles Handeln, um die schädlichen Chemikalien einzudämmen. «PFAS finden sich schon heute vom Meeresschaum bis zum menschlichen Blut nahezu überall», sagt der Ökotoxikologe von Greenpeace, Julios Kontchou. Der Einsatz von PFAS sei ohne Wenn und Aber zu verbieten.
Wenn die Umweltminister jetzt nur weitere Forschungen einforderten, dann verzögerten sie wirksame Schritte gegen diese Stoffe. Dänische Behörden etwa warnten ihre Bevölkerung bereits vor dem Kontakt mit Meeresschaum, sagte Kontchou.