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Land: Flussbelastung mit «Ewigkeitschemikalien» geht zurück

Duisburg (dpa/lnw) – Die Belastung von NRW-Gewässern mit den sogenannten «Ewigkeitschemikalien» PFAS nimmt nach Messungen des Umwelt-Landesamtes Lanuk insgesamt ab. Die landesweit angestrebte Umweltqualitätsnorm werde aber noch nicht erreicht. Das teilten Lanuk-Präsidentin Elke Reichert und mehrere zuständige Fachleute der Behörde am Freitag bei der Jahrespressekonferenz der Behörde in Duisburg mit. 

PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. PFAS sind besonders beständige chemische Verbindungen, die zum Beispiel für Löschschäume, Beschichtungen und bestimmte Verpackungen verwendet werden. Wegen ihrer extremen Stabilität bauen sie sich in der Umwelt nicht ab, sondern reichern sich an. Sie gelten teils als giftig und krebserregend und sind schon wegen ihrer großen Zahl – nach jetzigem Kenntnisstand etwa 10.000 – teils wenig erforscht.

Belastung an Rhein und Ruhr gesenkt

Die Belastung an der Ruhr sei seit 2006 stetig gesenkt worden, sagte die zuständige Abteilungsleiterin Wasserwirtschaft, Friederike Vietoris. Der Wert für die PFAS-Verbindung «PFOS» an zwei Messstationen (Fröndenberg und Mülheim Kahlenberg) sei hier von 20 bis 30 Nanogramm pro Liter 2006/2007 auf aktuell etwa 3 Nanogramm im Jahresschnitt gefallen. Die angestrebte Umweltnorm beträgt aber 0,65 Nanogramm. Ähnlich sei die Situation am Rhein, wo in Bad Honnef und Kleve im Jahresschnitt 2,5 Nanogramm gemessen wurden.

NRW sieht sich nach einem Umweltskandal mit PFAS-Belastungen im Sauerland 2005/2006 bei Messungen und Analytik bundesweit als Vorreiter. Bis heute seien an über 500 Messpunkten an mehr als 230 Gewässern im Land Proben genommen worden, sagte Reichert.

PFAS in Löschschäumen soll begrenzt werden

Die nachträgliche Reinigung von Wasser und Boden von PFAS-Belastungen sei teuer und aufwendig, betonte Vietoris. Besser sei es, die Belastungen direkt an der Quelle zu vermeiden. Als Weg sollen beispielsweise PFAS-Mengen in Feuerlöschschäumen begrenzt werden. Eine entsprechende EU-weite Vorschrift ist laut Lanuk in Kürze zu erwarten.