Kassel (dpa/lhe) – Wegen anhaltender Trockenheit verbietet jetzt auch der Landkreis Kassel die Entnahme von Wasser aus Flüssen, Seen und Bächen. Das Verbot gelte für den Gemein-, Anlieger- und Eigentümergebrauch, teilte der Kreis mit. Die beiden größeren Flüsse Fulda und Weser seien bis auf weiteres nicht betroffen. Zuvor hatten bereits der Landkreis Gießen und der Werra-Meißner-Kreis die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern untersagt.
«Die Trockenheit sorgt für Niedrigwasser in unseren Flüssen und Bächen und setzt unsere Region unter Druck», erklärte Thomas Ackermann, Dezernent für Umwelt und Klimaschutz im Landkreis Kassel, laut Mitteilung. Er appelliert an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger: «Halten Sie sich an das Entnahmeverbot. Wir alle sind dafür verantwortlich, dass unsere Umwelt und somit wir alle gut durch den Sommer kommen.»
Sinkende Pegel gefährden Tiere und Pflanzen
Sollten die Pegel der oberirdischen Gewässer weiter sinken, werde auch der Lebensraum für Pflanzen und Tiere gefährdet, warnte der Kreis. Durch den geringen Wasserstand erwärmten sich Gewässer schneller. «Die Lebensbedingungen für Fische und andere Organismen, die Nahrungsgrundlage anderer Tierarten sind, werden dadurch stark beeinträchtigt.» Insbesondere an kleineren Gewässern könne die Wasserentnahme dazu führen, dass dort lebende Tiere verenden.
Ein Verstoß gegen das Entnahmeverbot, das bis zum 31. Oktober gilt, kann laut Mitteilung mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro geahndet werden. Es gilt demnach nicht für zugelassene Nutzungen. Hier gelten den Angaben zufolge die im jeweiligen Bescheid genannten Einschränkungen oder Verbote der Entnahme von Wasser bei niedrigen Abflüssen oder Wasserständen im Gewässer.