Ravensburg/Lustenau (dpa/lsw) – Seit bald zehn Jahren wird der Biomüll aus dem Landkreis Ravensburg im österreichischen Lustenau verwertet. Grund dafür sind EU-Ausschreibungsregeln. Doch ab 2026 ist wegen auslaufender Verträge Schluss mit dem Biomüll auf Reisen, wie das Landratsamt Ravensburg auf Anfrage mitteilte. Zuvor hatte der SWR berichtet.
Den neuen Zuschlag zur Übernahme und Verwertung der Abfälle aus der Biotonne habe diesmal ein Müllverwerter aus der Region bekommen, sagte eine Sprecherin. Vertragsbeginn sei der 1. Januar 2026. Der Vertrag laufe mindestens bis Ende 2029 und verlängere sich automatisch um jeweils zwei weitere Jahre. Das bisherige Vertragsverhältnis mit dem Verwerter aus Österreich habe seit Anfang 2016 bestanden.
«Biomüllposse» sorgte für Schlagzeilen
Vor rund zwei Jahren hatten eine Satiresendung und weitere Medien über die «Biomüllposse» berichtet. Rund 50 Kilometer legt der deutsche Biomüll aus dem Landkreis Ravensburg pro Strecke nach Lustenau an der bayerisch-österreichischen Grenze zurück, um zu Biogas zu werden.
«Es halt lange gedauert», erklärte SPD-Kreistagsabgeordnete Rudolf Bindig in Ravensburg zum Vertragsabschluss. Aber es sei ein Gewinn der Vernunft, wirtschaftlich sinnvoll und vor allem ein Gewinn für die Umwelt. Rund 10.000 Tonnen Biomüll fallen laut Landkreis im Jahr an.
Umgekehrt sollten die jährlich 18.000 Tonnen Biomüll aus Vorarlberg ab 2024 ins oberschwäbische Amtzell kutschiert werden. Das hat Medienberichten nach aber wegen der Konsistenz des Mülls nicht geklappt. Per Zug fährt der Vorarlberger Biomüll demnach nun zu einem Verwerter in Niederösterreich.