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Landwirte und Weinbauern trotz Trockenheit entspannt

Stuttgart/Freiburg (dpa/lsw) – Baden-Württemberg gehört bisher nicht zu den Regionen in Deutschland, in denen die Trockenheit Landwirten, Obstbauern und Weingärtnern Kopfzerbrechen bereitet. «Die Lage ist noch entspannt», sagte Dominik Modrzejewski, Referent Pflanzliche Erzeugung beim Landesbauernverband in Stuttgart. Bis in den Januar hinein habe es viel geregnet. «Gerade in der Tiefe sind die Böden noch sehr wassergesättigt.» 

Obstbäume wurzelten tief, sagte Modrzejewski. Ackerkulturen wie Winterweizen, -gerste und Raps seien im Herbst gesät worden und hätten schon Zeit gehabt zu wachsen. «Da ist noch totale Entspannung da.» 

Schwierig würde es, wenn Ende April Mais und Sojabohnen ausgesät werden und es bis dahin nicht geregnet hätte. Allerdings seien ab Sonntag Schauer angekündigt. «Dann ist die obere Bodenschicht wieder feucht.» 

Keine Rückschlüsse auf die Ernte

Der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands in Freiburg, Holger Klein, sagte: «Für die Reben ist das aktuell noch kein Problem.» Die Wurzeln reichten in der Regel sehr tief und könnten sich daher derzeit noch gut mit Wasser versorgen. Der Austrieb beginne jetzt erst. 

Auch Klein verwies auf ausreichend Niederschlag im Winter. Hermann Morast vom Weinbauverband Württemberg betonte, es ließen sich noch keine Rückschlüsse auf den Jahrgang 2025 ziehen. 

Nach wochenlanger Trockenheit hoffen Landwirte in vielen Regionen Deutschlands auf mehr Regen. «Wir schauen mit gewisser Sorge auf die aktuelle Wettersituation», sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied, der auch Präsident des Verbandes in Baden-Württemberg ist. 

Auch er betonte, dass sich im Moment noch nichts über die Ernte sagen lasse. «Bis zur Erntezeit können noch zahlreiche Witterungsereignisse eintreten, die die Erträge sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können.» Lebensmittel würden derzeit nicht wegen Trockenheit knapp. 

Unterschiedliche Böden in Baden-Württemberg

Generell sei ein trockeneres Frühjahr mit einem feuchten Frühsommer vorteilhafter als umgekehrt, erklärte Rukwied. Pflanzen bräuchten in der Wachstumsphase, aber vor allem dann in der Phase der Kornausbildung im Frühsommer ausreichend Wasser. 

Die aktuelle Lage in Baden-Württemberg sei nicht mit der ausgeprägten Dürre 2022 vergleichbar, sagte Modrzejewski. Auch ist das Thema im Südwesten unterschiedlich verteilt. Sandige Böden wie in den Regionen Hohenlohe und Neckar-Odenwald seien stärker gefährdet als beispielsweise Lössböden auf den Fildern, die Wasser gut speichern könnten.

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