Dresden/Berlin (dpa/sn) – Der BUND Sachsen und mehrere Anwohner haben Klage gegen den Freistaat Sachsen wegen des geplanten Straßenbauprojekts «Spreestraße K9281» eingereicht. Die geplante Lkw-Trasse zwischen den ehemaligen Kohlekraftwerksstandorten Schwarze Pumpe in Brandenburg und Boxberg in Sachsen gefährde laut Klägern sensible Biotope und bedrohe Lebensräume geschützter Arten.
Die Klage am 10. Juli sei beim Verwaltungsgericht Dresden eingegangen, bestätigte ein Sprecher. Da die Klage bisher nicht begründet wurde, habe das Gericht die Kläger aufgefordert, dies zu tun. Über die mutmaßliche Verfahrensdauer könne zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine Prognose abgegeben werden, so der Sprecher.
Rund fünf Kilometer lange Straße in der Kritik
Es handelt sich dabei um ein rund 5,2 Kilometer langes Straßenneu- und Ausbauvorhaben. Kritik entzündet sich vor allem an einer über 500 Meter langen Brücke, die durch das europäisch geschützte Flora-Fauna-Habitat-Gebiet «Spreetal und Heiden zwischen Uhyst und Spremberg» führen soll. Die geplante Trasse würde damit nicht nur sensible Biotope zerschneiden, sondern auch Lebensräume gefährdeter Arten nachhaltig zerstören, heißt es in einer Mitteilung des BUND.
Kritiker: «Brücke ist ökologischer Irrsinn»
«Eine Brücke mitten im Schutzgebiet zu errichten, um auslaufende Kohlekraftwerksstandorte zu verbinden, ist ein ökologischer und politischer Irrsinn», kritisiert Ursula Eichendorff, Vorstandsmitglied des Vereins «Eine Spinnerei – vom nachhaltigen Leben», der die Klage unterstützt.
Béla Bélafi, Präsident der Landesdirektion Sachsen, bezeichnete das Projekt im Mai als «lang ersehnte leistungsfähige Straßenverbindung». Die Straße zwischen Spreewitz und Neustadt/Spree entlaste Bürger vom Schwerverkehr, so Bélafi.