Schwerin (dpa/mv) – Der Schweriner Löwenkater Ravi hat seine Umzugsreise angetreten und ist auf dem Landweg per Transportkiste unterwegs nach Schweden. Begleitet wird das eineinhalbjährige Raubtier von drei Schweriner Tierpflegern, die das Tier kennen und zur besseren Eingewöhnung mitfahren. Am Mittwoch soll der Kleintransporter nach über 1.000 Kilometer und 13 bis 14 Stunden Autofahrt im Tierpark Kolmården, rund 100 Kilometer südlich von Stockholm, eintreffen.
Das sei für den Schweriner Zoo ein großer Tag, sagte eine Sprecherin. Es sei der erste in Schwerin geborene Zuchtlöwe, der an einen anderen Tierpark abgegeben werde. Notwendig wurde der Umzug, weil sich Ravi langsam aber sicher zum erwachsenen und geschlechtsreifen Löwen entwickelt und damit im Rudel auf Konfrontationskurs zu seinem Vater geriet. Beide hätten sich bereits in den Haaren gehabt, so eine Zoo-Sprecherin.
In Schweden soll Ravi ein eigenes Rudel mitbegründen und zum Erhalt der Asiatischen Löwen beitragen. Diese Löwenunterart ist sehr selten. Weltweit existieren in Zoos etwa 180 und in der Natur nur noch etwa 350 Individuen. Dort kommen sie ausschließlich im indischen Gir-Nationalpark vor.
Die Weltnaturschutzorganisation stuft die Art daher als «stark gefährdet» ein. Der Schweriner Zoo engagiere sich mit der Haltung der Löwen für den Aufbau einer sogenannten Back-up-Population, um die Art langfristig zu sichern.
