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Lokale Niederschlagsrekorde bei Pfingst-Unwetter gemessen

Saarbrücken/Offenbach (dpa/lrs) – Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat um das Pfingst-Hochwasser im Saarland und in Teilen von Rheinland-Pfalz lokal Niederschlagsrekorde gemessen. Teils fiel die 1,5-fache durchschnittliche monatliche Regenmenge innerhalb von 18 Stunden, wie aus einem Bericht des DWD zum Unwetter hervorgeht. Die starken Regenfälle ließen die Flüsse Blies, Mosel und Saar sowie Nebenflüsse über die Ufer treten, in zahlreichen Orten kam es zu Hochwasser.

An verschiedenen Messstationen fielen Regenmengen, wie sie statistisch seltener als alle 100 Jahre vorkommen. Über 100 Liter pro Quadratmeter Regen innerhalb eines Tages gab es etwa in Saarbrücken-Ensheim (111 Liter pro Quadratmeter in 18 Stunden), Berus (107 Liter pro Quadratmeter) oder in Saarbrücken-Burbach (105). Im statistischen Mittel gibt es im Saarland im Mai 73,2 Liter pro Quadratmeter Niederschläge. Basis ist der Referenzzeitraum zwischen 1991 und 2020.

Im rheinland-pfälzischen Büchelberg verzeichneten die Meteorologen 110 Liter pro Quadratmeter Regen innerhalb von 24 Stunden, in Pirmasens wurden 97 Liter in 18 Stunden gemessen. Verursacht wurde der Dauerregen mit sehr starken Niederschlägen nach Angaben der Meteorologen durch das Tiefdruckgebiet «Katinka». Eine solche Wetterlage sei nicht ganz unbekannt. In ähnlicher Form kam es demnach etwa im Mai 1970 im Saarland zu starken Regenfällen.

Klimaprojektionen zu starken Niederschlägen

Eine langfristige Analyse des DWD zeigt, dass Tage mit starken Niederschlägen in den vergangenen 70 Jahren in Deutschland leicht zugenommen haben, besonders im Winter. Im Sommer gibt es gemischte Ergebnisse: Die Anzahl der Regentage nimmt ab, aber die Niederschlagsmenge an den verbleibenden Tagen nimmt zu. Klimaprojektionen legen nahe, dass sich die Tendenz fortsetzen wird. An Tagen mit Starkregen im Sommer wird voraussichtlich mehr Regen fallen. Auch die maximalen Niederschlagsmengen für 1- und 5-Tagesperioden dürften steigen. Zudem zeigen die Modelle laut DWD eine Tendenz zu häufigeren und intensiveren Starkregenereignissen in Zeiträumen unter 24 Stunden.

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