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Wiesbaden (dpa/lhe) – Die positive Entwicklung bei der Luftqualität in Hessen hat sich nach Angaben des zuständigen Landesamts im vergangenen Jahr verlangsamt. Das teilt das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mit. 2024 seien alle Grenzwerte sicher eingehalten worden. Bei manchen Luftschadstoffen seien jedoch höhere Werte gemessen worden als im Vorjahr, teilt das HLNUG in seiner Jahresbilanz für 2024 mit.

Beim Stickstoffdioxid (NO2) sanken die Werte demnach gegenüber dem Vorjahr an manchen Messstellen leicht, an anderen stiegen sie dagegen leicht. Die höchsten Werte wurden wie auch schon in den Jahren zuvor in Limburg, Frankfurt und Darmstadt gemessen. Mit im Jahresmittel 36 bis 38 Mikrogramm pro Kubikmeter lagen sie unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Die Feinstaubwerte lagen der Auswertung zufolge an den meisten Stationen höher als im Vorjahr, was nach Angaben des Landesamts auf den Einfluss des Wetters zurückzuführen ist. Die höchsten Werte wurden in Kassel, Frankfurt und Offenbach gemessen. 

Mehr Standorte überschritten Ozon-Zielwert

Der Zielwert für Ozon wurde 2024 an vier Standorten überschritten: Burg Herzberg, Kleiner Feldberg, Spessart und Wasserkuppe. Das waren etwas mehr Standorte als im Vorjahr, wie das Landesamt mitteilte. Die Konzentrationen für Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Benzol befanden sich demnach wie in den Vorjahren auf einem sehr niedrigen Niveau, die Grenzwerte wurden deutlich eingehalten.

Mahnend verweist das Landesamt auf neue und strengeren EU-Grenzwerte, die ab dem Jahr 2030 gelten. Hier kämen neue Herausforderungen auf Hessen zu.

Weniger Autos mit Verbrennermotor als Entlastung

Den neuen Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel überschreiten den Angaben zufolge derzeit noch elf hessische Kommunen, in vier Kommunen liegen die Werte sogar noch über 30 Mikrogramm pro Kubikmeter. Entlastung bringen könnte unter anderem die Reduzierung des Individualverkehrs und die Stärkung der E-Mobilität sowie allgemein weniger Fahrzeuge mit hohen Emissionen, erklärte das Landesamt.

Auch auf neue Grenzwerte für Feinstaub wies das Landesamt hin. Ab Jahr 2030 seien hier Überschreitungen des Tagesmittelwerts an 18 Tagen zulässig – dies sei allein im ersten Quartal an 8 von 32 Standorten übertroffen worden.

Stickoxide, Feinstaub, Kohlenmonoxid oder Schwefeldioxid entstehen nach Angaben des Landesamts etwa bei Verbrennungsprozessen und gelangen werden durch Abgase in die Außenluft.

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