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Mehr als 6.000 Pilzarten gibt es zwischen Küste und Harz

Hannover/Bremen (dpa/lni) – Mehr als 6.000 verschiedene Pilzarten gibt es einer neuen Erhebung zufolge in Niedersachsen und Bremen. Das geht aus einer neuen von Fachleuten zusammengestellten Referenzliste hervor, die der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) veröffentlichte. Damit ist der nachgewiesene Datenbestand im Vergleich zur letzten Referenzliste aus dem Jahr 1998 auf mehr als das Doppelte angewachsen – damals waren zwischen Küste und Harz noch rund 3.000 Großpilzarten nachgewiesen worden. 

Nach Angaben des Landesbetriebs ist die aktualisierte Referenzliste ein wichtiger Schritt, um die sogenannte Rote Liste zu aktualisieren – diese ist ein Verzeichnis für gefährdete oder ausgestorbene Arten. «Nur wenn wir wissen, welche Arten der Großpilze hier überhaupt vorkommen, können diese auch hinsichtlich Ihrer Gefährdung beurteilt werden. Damit kann die Aktualisierung der Roten Liste jetzt weiter Fahrt aufnehmen», sagte Rahel Faber aus dem landesweiten Artenschutz des NLWKN in einer Mitteilung. 

Warum mehr Pilzarten bekannt sind

Die Daten der neuen Liste wurden von mykologischen Arbeitsgruppen und hunderten Einzelpersonen in den beiden Bundesländern zusammengetragen. Die Liste soll nahezu alle nachgewiesenen Pilzarten umfassen. Nach Angaben der Autoren wuchs der Datenbestand zuletzt, da Pilzarten verstärkt kartiert wurden, es bessere Literatur und neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Arbeitsmethoden gibt, um Arten zu erkennen. 

Pilze seien mitunter sehr schwer zu bestimmen, teilte Axel Schilling, niedersächsischer Landeskoordinator der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) und federführender Bearbeiter der Referenzliste, mit. «Die Fruchtkörper weisen außerdem oft eine kurze und witterungsabhängige Lebensdauer auf, manchmal bleiben sie über Jahre ganz aus und kommen dann wieder». Dadurch erhielten sie oftmals nicht die notwendige Beachtung.

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