Frankenstein (dpa/lrs) – Ein größer angelegtes Naturschutzprojekt im Pfälzerwald soll dem Artenschutz und Weidetierhaltern zugutekommen. Es gehe darum, der Schäferei zu helfen und über Jahrhunderte von Weidetieren und ihren Hirten geprägte Flächen langfristig zu sichern, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) nach einer Mitteilung am Freitag in Frankenstein im Kreis Kaiserslautern. Weidetiere seien quasi «Architekten der Natur» und schafften, was kein Mähwerk schaffe: «ein Mosaik vielfältiger Lebensräume für Pflanzen und Tiere». Besonders Schafe sorgten als «Samentaxis» für eine gesunde Natur.
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) sagte, allein etwa 90 Prozent aller Insektenarten seien auf offene Landschaften wie Weiden angewiesen. Gehe die Weidetierhaltung zurück, verschwinde Kulturlandschaft und wichtiger Lebensraum, die Landschaft verbusche.
Das Projekt will Weidetierhaltern unter anderem dadurch unter die Arme greifen, indem das Netz alter Hirtenwege wieder gangbar gemacht wird und neue Flächen erschlossen werden. Flächen sollen von Bewuchs befreit, Streuobstwiesen gepflegt und Trockenmauern gebaut werden und es soll in die Infrastruktur für die Beweidung investiert werden.
Der Bund, das Land Rheinland-Pfalz sowie der Bezirksverband Rheinland-Pfalz unterstützen das bis 2033 laufende Projekt namens «Neue Hirtenwege im Pfälzerwald» mit insgesamt 11,5 Millionen Euro, aus Berlin kommen allein mehr als acht Millionen. Das Fördergebiet erstreckt sich nach Angaben des Mainzer Ministeriums über etwa 8300 Hektar.