Vordorf (dpa) – Ein Farbspektakel auf Feldern: Früher als sonst blühen in diesen Tagen Millionen Tulpen im niedersächsischen Landkreis Gifhorn. «Das lässt sich nicht planen, die Natur ist der Chef», sagte Paul Schofer, einer von drei Geschäftsführern vom Eickenhof in der Gemeinde Vordorf nördlich von Braunschweig der Deutschen Presse-Agentur. Auf vier Feldern mit insgesamt knapp 40 Hektar Fläche blühen ihm zufolge wieder rund 40 Millionen Tulpen in kräftigen Farben.
Der Landwirt vermutet, dass der kalte Winter und der aktuell warme und sonnige Frühling für die ungewöhnlich frühe Tulpenblüte verantwortlich sind. Ein Besuchertag, zu dem Tausende Gäste erwartet werden, ist daher auf den Ostermontag vorverlegt worden und soll erstmals auch Eintritt kosten. «Ansonsten ist das Betreten der Felder nicht erlaubt», sagte Schofer.
Nach Ostern endet das kurzzeitige Farbenspiel schnell wieder, weil die Tulpenköpfe abgemäht werden. Die Zwiebeln werden Schofer zufolge zu einem Partnerbetrieb in den Niederlanden gebracht und dort von Tulpen-Profis weiter zu Schnittblumen verarbeitet, die im folgenden Jahr von Januar bis April in der Region verkauft werden können.
Wo überall Tulpen angebaut werden
In ganz Norddeutschland werden an einigen Orten Tulpen als Schnittblumen oder für die Zwiebelproduktion angebaut. Im Vergleich zu den Niederlanden, wo der Tulpenanbau noch größer ist, ist der Anbau hierzulande nach Angaben des Wirtschaftsverbandes Gartenbau Norddeutschland eher eine Ergänzung für den regionalen Markt.
Neben der für den Zierpflanzen-Anbau wichtigen Weser-Ems-Region sind nach Angaben des Wirtschaftsverbandes auch die Hamburger Vier- und Marschlande bekannt für den regionalen Tulpenanbau. Demnach werden allein in Hamburg beispielsweise jährlich drei bis fünf Millionen Tulpen produziert – dort sind es vor allem Schnitttulpen unter Glas, die angebaut werden.