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Ministerium: Bis zu 320 Biberreviere in Thüringen

Erfurt (dpa/th) – Seit der Rückkehr der Biber nach Thüringen nimmt der Bestand der unter Naturschutz stehenden Nager im Freistaat stetig zu. Seit 2020 hat sich die Anzahl der Tiere und ihrer Reviere mehr als verdoppelt, wie aus einer Antwort des Landesumweltministeriums auf eine AfD-Anfrage hervorgeht.

Im vergangenen Jahr lebten demnach etwa 800 Biber in 260 Revieren an Thüringer Flüssen und Bächen. 2020 waren laut Ministerium 120 bis 130 Reviere mit bis zu 400 Bibern bekannt. Für 2025 sei mit einer weiteren Ausbreitung zu rechnen, so das Ministerium. Es geht von bis zu 320 Revieren und etwa 1.100 Tieren aus.

Die Tiere leben an Fließgewässern in Kolonien, in denen sie Biberburgen und -dämme errichten. Sie nagen dafür Bäume an, deren Holz für sie auch Futter ist. Bis vor wenigen Jahrzehnten galten Biber in Deutschland als nahezu ausgerottet, in Thüringen galt die Art dem Ministerium zufolge seit Mitte des 19. Jahrhunderts als verschollen. 2007 kehrten die ersten Tiere zurück nach Thüringen.

Auch Schäden durch Biber 

Seitdem sind auch Schadensfälle durch die Nager bekanntgeworden. Im vergangenen Jahr waren es der Ministeriumsantwort zufolge 24 Meldungen, dabei ging es etwa um den Verbiss von Gehölzen oder Vernässung von Flächen durch von Bibern angelegte Dämme. Auch ein Schaden an einer Wasserkraftanlage sei erfasst worden. In elf Fällen wurden Entschädigungen in einer Gesamthöhe von rund 21.500 Euro bewilligt.

Im vergangenen Jahr wurden auch zerstörte oder beschädigte Biberbauten in mehreren Landkreisen entdeckt. Dem Ministerium zufolge läuft in einem Fall aus dem Unstrut-Hainich-Kreis deswegen ein Ermittlungsverfahren. Biber haben keine natürlichen Feinde und dürfen als geschützte Art in der Regel nicht von Jägern geschossen werden.

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