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Homburg (dpa/lrs) – Der Fischotter, der im August 2022 zufällig mit Hilfe einer Wildkamera an der Blies im Saarpfalz-Kreis entdeckt worden war und unter Naturschützern als Sensation galt, hat sich offenbar fest im Saarland niedergelassen. «Er ist von selbst wieder heimisch geworden», heißt es beim Umweltministerium. Dies werde «als Erfolg der Arten- und Naturschutzmaßnahmen aufgefasst». Und er ist nicht allein. 

Der Fischotter gilt als gefährdete Art und ist in Deutschland nach dem Bun­desna­tur­schutzgesetzes (BNatSchG) streng geschützt. Seit dem 19. Jahrhundert wurde er im Saarland als ausgestorben angesehen.

Auch zwei Jungtiere fotografiert

Nach seinem Zufallsfund vor fast zweieinhalb Jahren sind dem Zweiten Vorsitzenden des Naturschutzbundes (Nabu) Homburg, Hardy Welker, nach eigenen Angaben mehr als 70 Aufnahmen gelungen. Neben zwei erwachsenen Tieren, die bereits genetisch nachgewiesen worden seien, habe er zwei Jungtiere vor die Kamera bekommen. 

Für einen noch besseren Schutz der Lebensbedingungen hat Welker daher beim Umweltministerium beantragt, die lokale Population des Fischotters in der Blies und den angrenzenden Gewässern offiziell anzuerkennen. 

Dies sei nach Ansicht des Ministeriums jedoch nicht erforderlich. «Der Fischotter ist vollumfänglich geschützt, die Vorkommen werden intensiv beobachtet und auch überregional in alle Arbeiten eingebracht», so Sprecher Matthias Weber auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Schon jetzt gelten in den FFH-Gebieten «Verordnungen mit strengen Vorgaben, die die Lebensräume des Otters wirksam schützen, ohne dass er dort schon explizit als Schutzgut formal in der Verordnung ergänzt ist». 

Otter-Beobachtungen sollen künftig im Biber-Netzwerk Saarland aufgenommen werden. Nach Aussage von Norbert Frisch, Leiter des Zoos Neunkirchen und Ansprechpartner der Nabu-Biber-AG, gehörten Biber und Otter zusammen, «und wir dürfen uns im Saarland glücklich schätzen, beide Arten wieder hier zu haben.»