Berlin/Schwerin (dpa/mv) – Schwerin und Neubrandenburg liegen nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe bei der klimagerechten Stadtgestaltung im grünen Bereich und bieten ihren Bewohnern guten Schutz vor sommerlicher Hitze. Ein vergleichsweise maßvoller Anteil versiegelter Flächen durch Straßen, gepflasterte Plätze und Gebäude einerseits und viel Stadtgrün andererseits bescherten beiden Städten eine insgesamt gute Benotung durch die Lobbyorganisation.
Im Mittelfeld landeten Rostock, Greifswald und Stralsund. Die Bewertung von Stralsund wurde maßgeblich durch ein dort registriertes Manko an Bäumen und Sträuchern beeinflusst.
Städte im Süden schneiden schlechter ab
Für ihren Hitze-Check ließ die Umwelthilfe Satellitendaten auswerten und verglich Flächenversiegelung und Grünausstattung von 190 deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Besonders schlecht schnitten Städte im Süden Deutschlands ab, insbesondere Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz), Heilbronn (Baden-Württemberg), Regensburg (Bayern), Worms und Mainz (beide Rheinland-Pfalz).
Als vorbildlich stufte die Umwelthilfe zum Beispiel Detmold, Ratingen (beide Nordrhein-Westfalen), Potsdam (Brandenburg) und Jena (Thüringen) ein. Bei der Bewertung wurden laut Umwelthilfe Flächenversiegelung und Grünvolumen kombiniert betrachtet, wobei die Versiegelung stärker gewichtet wurde.
Besorgt über anhaltenden Trend zu mehr Beton
Dem Ranking zufolge fielen 24 der untersuchten Städte in beiden Kategorien durch. An 84 Städte mit vergleichsweise wenig Versiegelung und viel kühlendem Grün verteilte die Umwelthilfe grüne Karten, darunter auch an Neubrandenburg und Schwerin.
Insgesamt sei aber der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün alarmierend, hieß es. Dabei seien angesichts des Klimawandels Grünflächen und Böden, auf denen Wasser versickern könne, besonders wichtig, betonte die Umwelthilfe.
Die Organisation fordert die Bundesregierung auf, bundesweite Standards für die Begrünung zum Beispiel von Schulhöfen vorzuschreiben. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat gerade erst eine Strategie zum Schutz vor Hitze vorgelegt. Darin werden ebenfalls mehr Parks, Straßenbäume und grüne Dächer empfohlen.