Wittenberge (dpa/bb) – Ein Seehund unternimmt eine Expedition in die Elbe – bei Wittenberge in Brandenburg ist der seltene Gast mehrmals gesehen worden. Dabei sind Seehunde und Kegelrobben eher an Deutschlands Küsten, in Nord- und Ostsee zu Hause. Neugierige sollten den Raubtieren jedenfalls nicht zu nahe kommen, rät ein Fachmann.
Es sei bekannt, dass der Seehund mindestens seit dem 17. Februar in der Region sei, sagte der Umweltpädagoge im Besucherzentrum Rühstädt des Naturschutzbundes (Nabu), Jonathan Kunkel, der Deutschen Presse-Agentur. Junge Seehunde gingen gerne auf Wanderschaft und würden auch Flüsse hoch schwimmen, sagte Kunkel. «Es kommt ab und an mal vor.» Auch Süßwasser sei für die Tiere unbedenklich.
Sichtungen in Flüssen kommen immer wieder vor
Die Deutsche Stiftung Meeresschutz berichtet, dass Robben, die etwa Fischbeute hinterherjagen, weit ins Landesinnere vordringen können. Sie legen laut Experten teils mehrere hundert Kilometer zurück. Ein auf den Namen Fredo getaufter Artgenosse war 2022 immer wieder in der Elbe nahe Lauenburg aufgetaucht, so die Meeresschutz-Stiftung.
Auch im Rhein und in der Oder gab es bereits Sichtungen von Robben – der Oberbegriff für verschiedene Arten, also auch für Seehund oder Kegelrobbe.
Nabu: Die Raubtiere können auch mal zubeißen
Seehunde würden den Weg eigentlich meistens wieder zurückfinden, solange sie nicht an Schleusen hängen blieben, erklärte Kunkel. Allzu lange blieben sie in den Flüssen auch nicht. Gefährlich könnten den Robben aber Schiffe auf den Wasserstraßen werden.
Und Vorsicht: die Raubtiere könnten auch mal zubeißen, meinte Umweltpädagoge Kunkel. Deshalb sollten sich Neugierige nicht zu nah heranwagen. «Einfach guten Abstand halten, dann ist es für alle Beteiligten sicher.» Aber der ein oder andere Spaziergänger werde schon Ausschau halten, meinte ein Sprecher der Stadt Wittenberge.