Close

Unwetter nach der Hitzewelle: Feuerwehr hat viele Einsätze

Düsseldorf (dpa/lnw) – Die bislang heißesten Tage des Jahres sind in Nordrhein-Westfalen mit teils heftigen Unwettern zu Ende gegangen. Gewitter mit Starkregen und Sturmböen zogen vor allem über den Niederrhein und das westliche Münsterland hinweg. Nach ersten Informationen blieb es aber überall bei Sachschaden, Verletzte gab es nicht.

Im Kreis Borken waren Feuerwehr und Polizei im Dauereinsatz. Bäume stürzten um und blockierten Straßen und Schienen, Einsatzkräfte mussten vollgelaufene Keller leerpumpen. In Bocholt drückte so viel Regenwasser in die Kanalisation, dass Gullydeckel hochgespült wurden.

In Krefeld standen Unterführungen voller Wasser, außerdem wurden die Einsatzkräfte wegen umgestürzter Bäume und überfluteter Keller alarmiert. In Aachen wurden die Wettkämpfe beim CHIO, dem größten Reitturnier der Welt, wegen des Unwetters unterbrochen.

Bäume blockieren Bahngleise

Östlich von Aachen blockierten umgestürzte Bäume auf mehreren Strecken den Bahnverkehr. Zwischen Aachen und Köln war der Abschnitt von Eschweiler nach Langerwehe gesperrt, dort fahren die Linien RE1 und RE9. Auch bei Stolberg und bei Coesfeld im Münsterland lagen Bäume auf Bahngleisen.

Die Feuerwehr in Bergheim westlich von Köln berichtete, dass mehrere große Äste auf geparkte Fahrzeuge gefallen seien. In Mönchengladbach liefen nach starken Regenfällen Keller voll. 

Die stärksten Gewitter mit zahlreichen Blitzen und starkem Niederschlag gab es zunächst am Niederrhein und im westlichen Münsterland. Eine weitere Gewitterfront zog von Aachen in Richtung Düsseldorf.

Temperaturen werden angenehmer

Laut Deutschem Wetterdienst sollten die Gewitter in der Nacht allmählich abziehen. Ab Donnerstag heißt es dann wieder: durchatmen. Die Höchsttemperaturen bleiben erst einmal unter der 30-Grad-Marke – mit höchstens 23 bis 26 Grad am Donnerstag, 23 bis 27 Grad am Freitag und 26 bis 29 Grad am Samstag. Einzelne Schauer und dichtere Wolken werden aber nur für Donnerstag erwartet. An den übrigen Tagen scheine die Sonne und es bleibe trocken.

Die Hitzewelle hatte am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen ihren Höhepunkt erreicht. Die Höchsttemperaturen lagen zwischen 36 und 39 Grad. Selbst in Hochlagen gab es Höchstwerte um die 33 Grad.

Trinkwasser wird knapp

Durch die wochenlange Trockenheit und die hohen Temperaturen wird in einigen Regionen das Wasser allmählich knapp. So rufen die Behörden in Teilen von Ostwestfalen dazu auf, sparsam mit dem Trinkwasser umzugehen.

Im Kreis Gütersloh stehen in einigen Orten sogenannte Wasserampeln auf Rot: Knapp wird das Trinkwasser laut örtlichem Versorger VGW in Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Verl. In Bad Oeynhausen zeigt die Ampel Gelb an. Dort sollen die Bürger den Verbrauch in Gärten und Pools verringern.

Vorsicht beim Baden

In den Fokus gerückt haben die heißen Tage die Risiken beim Sprung in unüberwachte Gewässer. Die Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt vor Gefahren wie dem Sprung ins kühle Wasser, weil der plötzliche Temperaturunterschied das Herz-Kreislauf-System überfordern könne. Als besonders gefährlich gelten Kopfsprünge in unbekannte oder trübe Gewässer. Gerade im Rhein sollte niemand schwimmen gehen. Auch die Düsseldorfer Feuerwehr warnt immer wieder, dass Schwimmen im Rhein lebensgefährlich sei. Die starke Strömung und der Sog, der im Zuge der Schiffe entsteht, werden häufig unterschätzt.