Cleebronn (dpa/lsw) – Nach dem Fund in einem Garten in Kirchheim nahe Stuttgart hat ein exotisches Muntjak zunächst im Wildpark von Tripsdrill ein vorübergehendes Zuhause gefunden. «Wir haben es in Obhut genommen, seither ist es in Quarantäne», sagte Britta Günther vom Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn, zu dem das sogenannte Wildparadies gehört.
Es stehe allein in einem Stall und werde zunächst eingehend vom Tierarzt untersucht. «Dies ist ein normaler Vorgang, der in solchen Fällen in Zoos und Wildparks durchgeführt wird», sagte Günther. Danach werde das Tier – falls gesund – zu den anderen 14 Muntjaks in die Gruppe aufgenommen, bis sich der Besitzer melde. Das war allerdings bislang nicht der Fall, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Muntjaks sind eine in Asien beheimatete kleine Hirschart. Die männlichen Hirsche tragen ein kleines Geweih und im Oberkiefer verlängerte Eckzähne. Im «Wildparadies» leben die Muntjaks in einem weitgehend naturbelassenen Freigehege.
Das zutrauliche Kirchheimer Exemplar hatten Anwohner in ihrem Garten umherstreifen sehen und die Polizei informiert. Ein Veterinär des Landratsamts Esslingen betäubte das Tier am Dienstag, es wurde in eine Transportbox geladen und in den Wildpark gebracht. Nun soll nach Polizeiangaben geklärt werden, woher es kommt – denn Muntjaks dürfen nur unter bestimmten Auflagen und privat in Deutschland eigentlich gar nicht gehalten werden, wie ein Polizeisprecher sagte.