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Nach vermehrten Rissen: Wolf darf abgeschossen werden

Hannover (dpa/lni) – Nach etlichen Rissen von Schafen und Rindern im Landkreis Cuxhaven ist der Wolf zum Abschuss freigegeben. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wird eine Ausnahmegenehmigung für eine Wolfsentnahme anordnen. Diese tritt am Freitag in Kraft und gilt 21 Tage in einem Umkreis von 1.000 Metern um die betroffene Weide herum, wie das Niedersächsische Umweltministerium mitteilte. 

Nach den gehäuften Rissen lägen nach dem Bundesnaturschutzgesetz die artenschutzrechtlichen Voraussetzungen für die Entnahme eines schadensverursachenden Wolfes vor. 

«Wir können nicht länger auf den Bund warten – und genehmigen den Schnellabschuss im Raum Cuxhaven zum Schutz der Weidetiere», erklärte Umweltminister Christian Meyer. Angekündigt sind Anpassungen des Bundesrechts, um den Schutzstatus des Wolfes zu verändern. Dieser sei auch auf der Roten Liste Niedersachsens von «ausgerottet» auf «ungefährdet» umgestuft worden, betonte der Grünen-Politiker.

Zum Schutz der Weidetiere handeln

Der Landkreis und die Stadt Cuxhaven hatten den Umweltminister gebeten, einen Schnellabschuss zu prüfen. «Dort, wo Wölfe Probleme machen und – wie jetzt im Raum Cuxhaven – gehäuft geschützte Nutztiere reißen, Zäune überwinden oder Rinder und Pferde angreifen, müssen wir zum Schutz der Weidetierhaltung handeln», erklärte Meyer. Deshalb habe er der Bitte jetzt stattgegeben.

Aus dem Raum Cuxhaven wurden in diesem Jahr innerhalb kürzester Zeit vermehrt Nutztierrisse von durch Zäune oder Herdenschutzhunden geschützten Schafen und ausgewachsenen Rindern gemeldet. Erst am vergangenen Montag waren 18 Schafe auf einer Weide in Steinau tot aufgefunden worden, am Dienstagabend gab es einen weiteren Wolfsangriff auf ein ausgewachsenes Rind in einer Herde.

Im September und Oktober 36 Tiere getötet

Im September und Oktober hatte es vor allem im Raum Steinau 16 nachweislich vom Wolf verursachte Nutztierschäden gegeben, wie der Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft Niedersachsen, Raoul Reding, sagte. Dabei seien insgesamt 36 Tiere, darunter Schafe, Rinder und ein Pferd getötet worden. Weitere 36 Tiere seien verletzt worden.

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