Düsseldorf/Berlin (dpa) – Gute Nachricht vom Feldhasen kurz vor Ostern: Die Zahl der als gefährdete Art eingestuften Langohren ist bundesweit zuletzt stabil geblieben. Und in Nordrhein-Westfalen liegen die Zahlen deutlich über dem Bundestrend.
Deutschlandweit tummelten sich 19 Hasen im vergangenen Frühjahr durchschnittlich pro Quadratkilometer auf Wiesen und Feldern, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) mitteilte – so viele wie schon 2023. «Das ist erneut der beste Wert seit Beginn der Zählungen vor über 20 Jahren», sagte DJV-Sprecher Torsten Reinwald der Deutschen Presse-Agentur. NRW-weit waren es sogar knapp 29 Hasen pro Quadratkilometer, ergänzte der Sprecher des Landesjagdverbandes NRW, Andreas Schneider.
Zuwachsrate in NRW höher
Betrachtet man die Zuwachsrate zwischen der ersten Zählung im Frühjahr und einer weiteren Zählung im Herbst 2024, liegt NRW ebenfalls deutlich vorn: Bundesweit betrug der Zuwachs gut 8 Prozent, in Nordrhein-Westfalen dagegen 15,2 Prozent, wie der Landesjagdverband NRW mitteilte. Der Wert gilt als Indikator für die Gesundheit des Hasen-Bestands.
2024 war ein nasses Jahr
2024 war laut Jagdverband ein vergleichsweise nasses Jahr. Nässe ist vor allem für junge Feldhasen, die jetzt zur Osterzeit geboren werden, gefährlich. Das liege an dem Fell, das sie von Geburt an schütze, sagte Reinwald. «Wenn das Fell aber nass wird, dann verklebt es und das Luftpolster ist futsch.» Die Körperwärme der Hasen gehe verloren. Im schlimmsten Fall erfrören sie. Außerdem habe im vergangenen Herbst vor allem am Niederrhein und im Münsterland die von Kaninchen übergesprungene Krankheit Myxomatose die Hasen-Bestände verringert, ergänzte Schneider.
Trockenheit tut Feldhasen gut
Das aktuell trockene Frühjahr dagegen tue den Feldhasen, die jetzt auf die Welt kämen, gut, sagte Reinwald. Es bleibe aber abzuwarten, wie lang die Trockenperiode anhalte. Sollte es noch längere Zeit trocken bleiben, bestehe die Gefahr, dass Kräuter und Gräser als Hasenfutter vertrockneten.
Wie Jäger Feldhasen zählen
Um die Feldhasen zu zählen, haben Jägerinnen und Jäger im Rahmen des Wildtier-Monitorings in 426 ausgewählten Gebieten erfasst, wie viele Tiere nachts im Licht eines normierten Scheinwerfers auf Feldern zu entdecken waren.