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Naturschützer fordern mehr Details bei Wolfsangriffen

Erfurt/Jena (dpa/th) – Beim Schutz für Schafe und andere Herdentiere vor Wolfsangriffen pochen Naturschützer auf mehr Transparenz. Das Thüringer Umweltministerium müsse seine öffentlich einsehbare Statistik über von Wölfen gerissenen Nutztiere erweitern, fordert der Nabu Thüringen. 

Konkret gehe es darum, in die Übersicht den Status des sogenannten Herdenschutzes aufzunehmen. Denn entscheidend für die Bewertung der Lage vor Ort sei auch, ob Zäune oder andere Schutzmaßnahmen ordnungsgemäß aufgestellt wurden.

«Für die öffentliche, die mediale sowie die fachliche Bewertung der Übergriffe ist dies aber ein unbedingt notwendiges Kriterium. Nur so kann die Sachlage auch realistisch eingeschätzt werden», sagte Silvester Tamás vom Nabu Thüringen. So gebe es Fälle, in denen Wölfe Tiere gerissen hätten, obwohl Schutzmaßnahmen ergriffen wurden, diese aber mangelhaft umgesetzt worden seien, bemängelt der Wolfsexperte.

Förderung für Schutzmaßnahmen

Thüringen fördert für Weidetierhalter Zäune und andere Maßnahmen zum Schutz von Schafen und Co. vor Wolfsangriffen. Dabei werde auch eine Aufwandspauschale für das Aufstellen der Zäune berücksichtigt, hieß es aus dem Ministerium.

Etwa 25 Wölfe leben laut Ministerium derzeit in Thüringen. Allerdings unterliegt die Zahl Schwankungen. So müssen über einen gewissen Zeitraum Nachweise in Form etwa von Aufnahmen und Kot vorliegen, damit Experten sicher sein können, dass die Tiere dauerhaftes Revier gefunden haben.

Der Wolf gilt als streng geschützt und darf bislang nur in Ausnahmefällen gejagt werden. Dieser Schutzstatus gerät jedoch zunehmend in die Diskussion, da die Wolfspopulation in den vergangenen Jahren wieder zugenommen hat und damit auch die Fälle von Wolfsangriffen auf Herdentiere.

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