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Naturschutz: Verbände protestieren gegen Kürzungen

Erfurt (dpa/th) – Thüringer Naturschutzorganisationen verlangen von der Landesregierung die Rücknahme von Kürzungen beim Natur- und Landschaftspflegeprogramm. Sonst könnten für den Artenschutz wichtige Flächen nicht mehr wie erforderlich betreut werden. Das erklärten Nabu, BUND Thüringen, Grüne Liga sowie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Betroffen seien unter anderem das Gebiet der Plothener Teiche in Ostthüringen sowie mehr als 45 Hektar Bergwiesen im Kreis Gotha sowie im Ilm-Kreis.

Über Jahrzehnte seien mit Hilfe des Programms gefährdete Lebensräume, für die Thüringen über seine Landesgrenzen hinaus bekannt sei, bewahrt worden.

Nach Angaben der Verbände bewilligen die unteren Naturschutzbehörden im gesamten Freistaat keine neuen Pflegeverträge mehr, da das Geld dafür fehlt. Bei den bisher über das Programm geförderten Projekten handele es sich oftmals um kleine, schwer zugängliche Perlen der Thüringer Landschaft. Für die konventionelle landwirtschaftliche Nutzung seien sie uninteressant.

Verbände: Naturschutz hat keine Priorität für Regierung 

Naturschützer und Landwirte hatten kürzlich bereits gegen geplante Kürzungen des Umweltministeriums in den kommenden Jahren protestiert – derzeit stellt die Regierung aus CDU, BSW und SPD den Landeshaushalt für 2026/27 auf, der im September in den Landtag kommen soll. 

«Dass bereits jetzt in einem der wichtigsten Naturschutzförderprogramme Mittel gestrichen werden, ist symptomatisch für die Prioritätensetzung des Umweltministers. Der Naturschutz hat keinerlei Priorität und wird bei der Mittelverteilung systematisch benachteiligt», heißt es in der Erklärung der Verbände. 

Thüringens Landeshaushalt 2025 wurde vom Landtag mit einem Defizit im dreistelligen Millionenbereich beschlossen. Das Haushaltsloch, die sogenannte globale Minderausgabe, muss im Jahresverlauf von den einzelnen Ministerien durch Einsparungen geschlossen werden.