Erfurt (dpa/th) – Zwei weitere Wölfe gelten in Thüringen nun offiziell als heimisch. Das Kompetenzzentrum für den Wolf in Thüringen habe das Revier der Tiere im Landkreis Schmalkalden-Meiningen zwischen Floh-Seligenthal und Brotterode-Trusetal als neues Wolfsterritorium bestätigt, teilte das Umweltministerium mit. Über mehrere Wochen seien die Fähe – das Weibchen – und der Rüde in dem Gebiet immer wieder in sogenannte Fotofallen getappt, wie die entsprechenden Aufnahmen zeigten. Die beiden Tiere seien aus Tschechien zugewandert.
Das Kompetenzzentrum habe bereits den Schäferverband und die regionalen Kommunen informiert, hieß es. Vor-Ort-Beratungen für Tierhalter, deren Schafe von Rissen durch Wölfe betroffen sind, hätten bereits stattgefunden. Zudem sei eine Informationsveranstaltung für Nutztierhalter im Juni geplant. Das Land zahlt unter bestimmten Voraussetzungen Entschädigungen für vom Wolf gerissene Nutztiere. Auch gibt es Fördermittel für spezielle Zäune und andere Schutzmaßnahmen.
Fünftes Wolfsterritorium
Zuletzt wurden laut einer Tabelle zu Wolfsangriffen auf Nutztiere des Kompetenzzentrums Anfang Mai bei Floh-Seligenthal getötete Schafe gemeldet. Ein Gutachter vor Ort geht demnach davon aus, dass es sich dabei um Wolfsrisse handelt. Ein amtliches Endergebnis der Untersuchungen war der Tabelle noch nicht zu entnehmen.
Mit dem neuen Territorium gibt es in Thüringen damit fünf Gebiete, die offiziell als Wolfsreviere gelten. In der Region Neustadt am Rennsteig (Ilm-Kreis) und Ohrdruf (Landkreis Gotha) leben Rudel, in den Territorien bei Ilfeld (Landkreis Nordhausen) und im Hainich (Unstrut-Hainich-Kreis) je ein Wolfspaar. Etwa 25 Wölfe gelten bislang als standorttreu.