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Habecks Pläne zur CO2-Lagerung: Unterschiedliches Echo

Kiel (dpa/lno) – Der Plan von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zur unterirdischen Einlagerung von Kohlendioxid (CCS) stößt im Norden auf ein geteiltes Echo. SPD und SSW kritisierten das Vorhaben, während es bei der CDU Zustimmung findet. Uneinheitlich war die Reaktion der Grünen. Es müsse dringend nachgebessert werden, forderte Landtagsfraktionschef Lasse Petersdotter. «Die Idee, eine CCS-Infrastruktur aus Steuergeldern zu finanzieren, während für viele Klimaschutzmaßnahmen das Geld fehlt, ist absurd.»

Schleswig-Holstein grüner Umweltminister Tobias Goldschmidt dagegen unterstützt Habeck und betonte: «Für mich ist klar: CCS kann angesichts der Umweltrisiken und erwartbar hohen Kosten nur eine Technologie für die letzte Meile auf dem Weg zur Klimaneutralität sein.» CCS dürfe auf keinen Fall eine lebensverlängernde Maßnahme für fossile Technologien werden.

Die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli sagte, die schleswig-holsteinische Sozialdemokratie habe sich bereits früh gegen den Einsatz von CCS ausgesprochen. Als Grund nannte sie Risiken. «Eine dauerhafte Entsorgung ohne Leckagen völlig auszuschließen, wird vermutlich nicht möglich sein.»

CDU-Fraktionschef Tobias Koch sprach sich dagegen für CCS aus. Sonst seien die ambitionierten Klimaziele nicht erreichbar. «Die Wissenschaft zeigt uns ganz klar, dass CCS notwendig und in der Umsetzung sicher ist. Wir begrüßen, dass der Bund nun endlich die erforderliche Debatte um die Speicherung von CO2 angestoßen hat und nach einer Lösung in Deutschland sucht.»

Der SSW-Abgeordnete Christian Dirschauer erinnerte an Habecks Zeit als Umweltminister in Schleswig-Holstein. Damals habe er sich klar gegen die Technologie positioniert. «Jetzt will er schnelle Lösungen auf Kosten der Umwelt und kommender Generationen. Das halte ich für grob fahrlässig.» Die Dichtigkeit eines CO2-Lagers müsse für 10 000 Jahre gewährleistet sein. «Wer garantiert den Menschen denn, dass es nicht zu fatalen Leckagen kommt?»

Habeck sagte bei der Vorstellung der Pläne in Berlin, es sei unklar, ob eine CCS-Infrastruktur jemals benötigt werde. Grundsätzlich gelte der Leitgedanke «Vermeiden statt Entsorgen». Das sei im Falle von etwa 95 bis 98 Prozent der Emissionen machbar.

Klimaschädliches CO2 zum Beispiel aus der Zementindustrie solle in Deutschland aber auch unterirdisch gespeichert werden können – zumindest auf hoher See. Die Technologie sei sicher und ziele auf Branchen ab, die nach aktuellem Stand nur schwer oder gar nicht klimaneutral werden könnten, sagte Habeck.

CCS steht für «Carbon Dioxide Capture and Storage». Gemeint ist, dass CO2 etwa bei industriellen Prozessen eingefangen, zu einer unterirdischen Lagerstätte gebracht und dort gespeichert wird. Das gilt als teuer und ist wissenschaftlich umstritten. Habeck zufolge soll eine Speicherung an Land vorerst ausgeschlossen bleiben. Auch Meeresschutzgebiete würden ausgenommen.

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